Volker Döring wurde 1952 in Berlin geboren. Ab 1975 arbeitete er als Lehrer an Schulen in Berlin-Prenzlauer Berg. Da er das System der DDR nicht mehr mittragen wollte, quittierte Volker Döring 1984 allerdings den Schuldienst. Dafür wollte er über philosophische Probleme in der Mathematik promovieren. Dies verwehrte ihm aber das Ministerium für Staatssicherheit, wie er später aus seiner Stasi-Akte erfahren konnte. Stattdessen widmete er sich vollberuflich seiner Leidenschaft, der Fotografie. Er arbeitete für Kultureinrichtungen, Theater und für verschiedene Zeitschriften, versuchte aber gleichzeitig auch seine Auffassung der DDR-Wirklichkeit in den Auftragsarbeiten abzubilden. In der Folge entstanden so beeindruckende Fotoserien über den DDR-Alltag in allen seinen Facetten.
Nach dem Schuldienst, blieben Kinder und Jugendliche wichtige Themen seiner Arbeit. Seine Erfahrungen aus seiner Arbeit als Lehrer und der distanzierte Blick des unbeteiligten Fotografen prägen seine Bilderserien. Ob Jugendliche während der Wehrerziehung, Jungpioniere beim Fahnenappell und Schüler während ihres Schulalltags. Dörings Bilder zeigen den Umgang der Aufwachsenden mit dem staatlichen Erziehungsdogmen und sind kostbare Zeugen des DDR-Schulsystems, mit denen er schon 1989, kurz vor dem Mauerfall in einer Ausstellung im Berliner Haus des Lehrers von sich reden machte. Aber Döring hielt auch jugendliche Subkulturen auf seinen Bildern fest, deren Anhänger irgendwie nicht in das staatlich verordnete Idealbild vom sozialistischen Menschen passen wollten: Punks beim Konzert in der Freilichtbühne Weißensee, Breakdancer, Hausbesetzer und Neonazis.
Auch 1988/1989 bewies Volker Döring sein fotografisches Gespür und begleitete die Ereignisse der Friedlichen Revolution mit seiner Kamera. Im Nachhinein meint er, dass er zu dieser Zeit leider noch viel zu wenig fotografiert hat.
Nach dem Mauerfall arbeitete Volker Döring als freier Fotograf für Firmen, Werbeagenturen, Verlage und öffentliche Auftraggeber. Neben seiner Funktion als Berufsfotograf, die er auch als nebenberuflicher Honorardozent für Fotografie an der Berufsfachschule für Design beim Berliner Lette-Verein von 1997 bis 2014 wahrnahm, startete Döring diverse eigene Fotoprojekte in denen immer Menschen und deren Geschichte im Fokus standen. So realisierte er zum Beispiel gleich mehrere Ausstellungen zu allein reisenden minderjährigen Flüchtlingen und Obdachlosen in Fürstenwalde. Auch seine mittlerweile einzigartigen historischen Aufnahmen konnten schon in zahlreichen Ausstellungen und Büchern betrachtet werden. Heute lebt er mit seiner Frau in Hohen Neuendorf und hat 3 erwachsene Kinder.
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Fotobestand: Volker Döring
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