Am Messe-Montag, den 4. September 1989, wurden die Friedensgebete in der Nikolaikirche nach der Sommerpause wieder aufgenommen. Seit September 1982 hatten Friedensgebete in Leipzig auch außerhalb der zehntägigen Friedensdekade im November stattgefunden. Der Oberbürgermeister von Leipzig, Bernd Seidel, hatte noch zuvor darauf gedrängt die Friedensgebete nicht am Messe-Montag stattfinden zu lassen. Dennoch fand das Friedensgebet statt. Anschließend trugen die Oppositionellen den Protest aus der Kirche auf den Platz vor der Nikolaikirche. Sie entrollten Transparente, demonstrierten für "offene Grenzen, Versammlungsfreiheit und Vereinigungsfreiheit". Nicht nur der Protest wurde durch die laufenden Kameras verschiedener westlicher Agenturen festgehalten, sondern auch die brutale Reaktion der staatlichen Sicherheitskräfte.