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Bei den Kommunalwahlen vom 7. Mai 1989 wurde im großen Stil manipuliert. Die unabhängige Auszählung der Stimmzettel durch die Oppositionellen bewiesen, dass zahlreiche Gegenstimmen einfach unterschlagen worden waren und massiv an der Wahlbeteiligung geschraubt wurde. Verschiedene Oppositionsgruppen, zum Beispiel der Weißenseer Friedenskreis, sammelten Beweise für die Fälschung und veröffentlichten sie in der Samisdat Publikation „Wahlfall 89“. In der Folge berichteten Westmedien erstmals über die Wahlfälschungen in der DDR und zitierten dabei aus dem „Wahlfall“.
Die Empörung in der Bevölkerung ist groß, denn staatliche Stellen bestreiten jegliche Manipulation. Oppositionelle Gruppen riefen deshalb dazu auf, fortan am 7. jedes Monats gegen den Wahlbetrug zu demonstrieren. Die erste dieser Wahldemonstrationen fand am 7. Juni 1989 statt. Sie begann vor der Ostberliner Sophienkirche, wo sie allerdings auch endete. Sicherheitskräfte verhinderten, dass der Demonstrationszug das Kirchengelände verlassen konnte, um wie geplant mit einer Urne zum Staatsratsgebäude zu ziehen und die Demokratie in der DDR symbolisch zu Grabe zu tragen.