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Zum Gedenken an den 50. Jahrestag des Hitler-Stalin-Paktes und für die Unabhängigkeit Litauens von der Sowjetunion fand vom 7. Juli bis zum 14. Juli 1989 ein Friedensmarsch von Vilnius nach Klaipeda statt. Was in der DDR zu diesem Zeitpunkt noch undenkbar gewesen war, ist im Baltikum bereits Realität. Seit Monaten versammelten sich hunderttausende Menschen auf öffentlichen Plätzen und sangen Volkslieder, die während der russischen Okkupation verboten waren.
Mit dabei beim Friedensmarsch von Vilnius nach Klaipeda, der durch die litauische Umweltorganisation Atgaja organisiert wurde, war eine bunte Gruppe Oppositioneller von Friedens- und Umweltkreisen aus der DDR. Insgesamt liefen 300 bis 400 Menschen zu den ökologischen und militärischen Krisenregionen Litauens. Unter ihnen auch die Oppositionellen Carlo Jordan und Uwe Dähn, dessen Fotos des Marsches sich heute im Archiv der DDR-Opposition befinden. Eine Woche lang wanderten die Oppositionellen durch Litauen und demonstrierten gegen die baltische Fremdbestimmung durch die Sowjetunion. Während des Marsches kam es mehrfach zu symbolischen Besetzungen sowjetischer Militärstützpunkte. Abgeschlossen wurde der Marsch durch eine Bootsfahrt auf der Memel nach Klaipeda mit einem kurzen Abstecher auf die Kurische Nehrung. Die Oppositionellen aus der DDR sind beeindruckt von dem Freiheitsgeist, der durch das Land weht. Auf eines der Plakate der Demonstranten schreib Uwe Dähn die Botschaft: „Ihr seid uns um Jahre voraus!“
Nur einen Monat nach dem Friedensmarsch von Vilnius nach Klaipeda bildeten rund zwei Millionen singende Menschen den Baltischen Weg, eine Menschenkette über eine Länge von 600 Kilometern, von Tallin über Riga nach Vilnius, um für die Unabhängigkeit der baltischen Staaten zu demonstrieren.
Der Freiheitskampf der Balten sollte aber noch zwei Jahre dauern. Noch als die DDR längst Geschichte und die Bundesrepublik bereits wiedervereinigt war, gab es in Vilnius Tote. Erst im Herbst 1991 erkannte die Sowjetunion die Unabhängigkeit der drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen an.
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