Am 9. und 10. September 1989 fand das Gründungstreffen der Bürgerbewegung Neues Forum im Garten von Katja Havemann in Grünheide bei Berlin statt. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten engagierte Bürgerrechtler wie Bärbel Bohley, Katja Havemann, Reinhard Schult oder Rolf Henrich.
Die Vereinigung sah sich als politische Kommunikationsplattform und wollte das Schweigen im Land überwinden. Daher forderten sie in ihrem Gründungsaufruf einen „demokratischen Dialog über die Aufgaben des Rechtsstaates, der Wirtschaft und der Kultur“. Ausdrücklich betonten die Gründungsmitglieder, dass sie sich nicht als Partei, sondern als basisdemokratische Bewegung verstehen.
Der Gründungsaufruf, der auf dem Treffen verfasst wurde, wurde von 30 Teilnehmern aus 11 DDR-Bezirken unterzeichnet und am 11.09. veröffentlicht. Die Bürgerrechtler beriefen sich auf das in Artikel 29 der Verfassung der DDR „geregelte Grundrecht, durch gemeinsames Handeln in einer Vereinigung unser politisches Interesse zu verwirklichen“. Eine der zentralen Forderungen auf den Demonstrationen im Herbst 1989 war die Zulassung des Neuen Forums. Es dauerte allerdings noch bis zum 8. November 1989 bis das Neue Forum, einen Tag vor dem Mauerfall, als Vereinigung zugelassen wurde.
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