15.08.1990 - Beschäftigte in der Landwirtschaft fürchten um ihre Existenz

In den Bezirken der DDR demonstrierten am 15. August 1990 Tausende in der Landwirtschaft Beschäftigte um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. 50.000 gingen in Ost-Berlin auf die Straße, DDR weit waren es wohl bis zu 250.000. Der Absatz von landwirtschaftlichen Produkten aus Ostdeutschland war nahezu zum Erliegen gekommen. In den Auslagen der Kaufhallen lagen seit dem Mauerfall vermehrt Produkte aus dem Westen. Die ostdeutschen Bauern und Bäuerinnen wurden ihre Waren nicht los und die Lagerkapazitäten der Landwirtschaftsbetriebe waren schnell erschöpft, weswegen Lebensmittel sogar vernichtet werden mussten. Die Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) der DDR waren oft nicht konkurrenzfähig. Daher befürchteten viele Beschäftigte den Verlust ihres Arbeitsplatzes. Landwirtschaftsminister Peter Pollack wurde am Tag nach den Protesten entlassen.

Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Kämper/RHG_Fo_AnKae_4235
Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Kämper/RHG_Fo_AnKae_4242
Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Matthias Weber/RHG_Fo_RDA_02601