Ende September trafen sich mit jeder Woche mehr Menschen in der Leipziger Nikolaikirche zum Friedensgebet. Am letzten Montag im September war die Nikolaikirche so überfüllt, dass die Kirchtüren wegen Platzmangels geschlossen werden mussten.
Da Polizeiketten den Weg zum Markt versperrten, drängte sich zum ersten Mal an einem Montagabend am 25. September 1989 ein Demonstrationszug über den Nikolaikirchhof hinaus auf den Karl-Marx-Platz (heute Augustusplatz). 5.000 bis 10.000 Menschen protestierten in aller Öffentlichkeit auf dem Leipziger Innenstadtring gegen die Politik des SED-Regimes. Am Tröndlinring, unter einer Fußgängerbrücke, kehrte der Demonstrationszug um in Richtung Hauptbahnhof. Die Demonstranten forderten Reformen in der DDR und die Zulassung des Neuen Forums. Die Sicherheitskräfte griffen nicht ein.