Türchen 7 - "Statt dem Nikolaus der Dalai Lama"

Auf seiner Europareise, anlässlich der Verleihung des Friedensnobelpreises in Stockholm, hatte der Dalai Lama einen sehr strikten Zeitplan. Zum Nikolaustag 1989 schaffte er es trotzdem, für zwei Stunden in die DDR zu kommen. Dort wurde er allerdings nicht durch den gerade ernannten Ministerpräsidenten Hans Modrow empfangen, sondern durch DDR-Bürgerrechtler. Dabei folgte er einer Einladung der „Initiative Frieden und Menschenrechte“ (IFM), die durch Gerd Poppe verfasst wurde. In Berlin traf sich der Dalai Lama mit prominenten Vertretern der DDR-Opposition, sowie Petra Kelly und Gert Bastian von den Grünen. Die DDR-Bürgerrechtler bekundeten ihre Solidarität mit dem tibetanischen Volk und der chinesischen Demokratiebewegung. Vier Tage später wurde dem Dalai Lama der Friedensnobelpreis verliehen.

 

 

Kranzniederlegung am ehemaligen Jüdischen Altersheim in der Großen Hamburger Straße. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Gerhard Zwickert/Dalai_Lama_Besuch_06_12_1989_009
Einladung der Initiative Frieden und Menschenrechte (IFM) an den Dalai Lama. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/GP_00006
Antwortschreiben des Vertreters des Dalai Lamas in Europa an die Bürgerbewegung Demokratie Jetzt. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/GP_00006
Ablaufplan für den Besuch des Dalai Lamas in Berlin. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/GP_00006
Der Dalai Lama mit Vertretern der DDR-Opposition im Dietrich Bonhoeffer Haus. Von links nach rechts: Irena Kukutz, Bärbel Bohley, Manfred Becker, Martin Hoffmann, Ulrike Poppe, Tenzin Gyatso (der 14. Dalai Lama), Petra Kelly, Gert Bastian, Gerd Poppe, Konrad Weiß. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Gerhard Zwickert/RHG_Fo_HAB_16693