Für ihre Arbeit "Strömungen in Bewegung" recherchierte die Bildkünstlerin Luise Schröder Fotografien aus dem Archiv der DDR-Opposition. Die Arbeit von Luise Schröder ist nun Teil der Fotografischen Sammlung der Berlinischen Galerie und wird in Abständen vor Ort präsentiert. Von ihrer Kunst und der Arbeit mit Materialien aus dem Bestand Grauzone berichtet sie hier.

Luise Schröder, Strömungen in Bewegung, Ausstellungssimulation in der Berlinische Galerie, 2020. © Luise Schröder, VG Bild-Kunst Bonn, 2022
Luise Schröder, Strömungen in Bewegung, Werkspräsentation in der Berlinische Galerie, 2021. © Luise Schröder, VG Bild-Kunst Bonn, 2022
Luise Schröder, Strömungen in Bewegung, Werkspräsentation in der Berlinische Galerie, 2020. © Luise Schröder, VG Bild-Kunst Bonn, 2022
Luise Schröder, Strömungen in Bewegung, Werkspräsentation in der Berlinische Galerie, 2020. © Luise Schröder, VG Bild-Kunst Bonn, 2022
Luise Schröder, Strömungen in Bewegung, Werkspräsentation in der Berlinische Galerie, 2020. © Luise Schröder, VG Bild-Kunst Bonn, 2022
 

 

Luise Schröder
Strömungen in Bewegung, 2021
20 Glasplatten, UV-Druck, Glasgravur

Die 20-teilige künstlerische Arbeit Strömungen in Bewegung von Luise Schröder entstand im Rahmen des Projektes „Das andere Leben“ zu dem auch die Künstlerinnen Andrea Grützner und Christa Mayer eingeladen waren. Initiiert und gefördert wurde das Projekt von der Kulturjournalistin Claudia Henne und der Fotografischen Sammlung der Berlinischen Galerie. Für ihr Projekt kooperierte Luise Schröder mit der Robert-Havemann-Gesellschaft.

Für die Umsetzung ihrer Arbeit nahm die Künstlerin ihre eigene ostdeutsche Biografie in den Blick und sichtete den Bestand „GrauZone“ im Archiv der DDR-Opposition. Dieser besteht u.a. aus 2600 Fotografien und dokumentiert Aktivitäten von Frauen- und Lesbengruppen in der DDR. „Es sind Fotografien von  Aktivitäten, Ereignissen und vor allem Treffen und Diskussionen. Die Szene ist klein, trifft sich in ganz Ostdeutschland [...]. Es sind keine künstlerischen Fotografien, im Sinne der Autor*innenfotografie, es sind Zeugnisse einer Geschichte, die selten bis kaum Eingang in das geschichtliche Narrativ des Kalten Krieges und im Speziellen der DDR Geschichte findet. Das Ausgangsmaterial ist rau und gleichzeitig zart und zerbrechlich. Es hat etwas in mir berührt und bewegt, genau wie die politischen Umstände und Gegebenheiten in der DDR, in denen die Selbstbefragung dieser Frauen, ihre Auseinandersetzung mit ihren Rollen als Frauen, Lesben, Mütter, Aktivist*innen stattfand.“ (Luise Schröder, 2021). Die Fotos selbst, die Luise Schröder für ihre Arbeit verfremdet hat, stammen von L.R. Tesch, Bettina Dziggel, Kerstin Baarmann, Christine Starke, Karin Dauenheimer und Mechthild Ziegenhagen. Das Gedichtfragment „Wir waren allein und trugen die volle Verantwortung für alles was nicht passierte.“, fand Luise Schröder in den Heften der Samisdat-Publikation „frau anders“. Es wurde zum Leitmotiv der neuen Arbeit. „Der Satz bringt vieles auf den Punkt und spricht mich an, auch ich trage eine Verantwortung für alles, was nicht passiert, als Künstlerin, als Frau, als Mensch“.

Die Arbeit von Luise Schröder ist nun Teil der Fotografischen Sammlung der Berlinischen Galerie und wird in Abständen vor Ort präsentiert.

https://www.luiseschroeder.org

https://berlinischegalerie.de