In Memoriam: Johannes Meinel

Johannes Meinel. Quelle: Privat

Ende August 2022 verstarb Johannes Meinel, der von 1972 bis 1984 als Pfarrer in Grünheide tätig war. Die Trauerfeier findet am 8. September 2022 um 10.00 Uhr in der Heilandskirche Sacrow (Potsdam) statt. 

Johannes Meinel trat der SED-Diktatur frühzeitig entgegen, positionierte sich u.a. gegen die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft und Maßnahmen gegen die Junge Gemeinde. Ihn verband eine enge Freundschaft mit dem Regimekritiker Robert Havemann. Das evangelische Pfarrhaus in Grünheide entwickelte sich in der Zeit der Überwachung von Havemann zum Treffpunkt für Gespräche mit Oppositionellen sowie westlichen Pressevertretern. Später, während des Hausarrests von Havemann, erfolgte durch Meinel und seine Familie häufig die Übermittlung von Nachrichten, die an der engmaschigen Überwachung der Stasi vorbeigeschmuggelt werden sollten. Johannes Meinel, der Havemann am Sterbebett begleitete, war es auch, der die Nachricht vom Tod Havemanns an westdeutsche Korrespondenten übermittelte und Freunde in West-Berlin – den oppositionellen Schriftsteller Jürgen Fuchs und den westdeutschen Publizisten Manfred Wilke- informierte. In seiner Trauerrede für Robert Havemann dankte Johannes Meinel ihm nicht nur für seine Freundschaft, sondern auch für die Ermutigung, die er ihm und vielen anderen vermittelt hat. Gern geben wir diesen Dank heute an Johannes Meinel zurück. Unser tiefempfundenes Mitgefühl gilt seiner Frau und seinen Angehörigen. 

Beerdigung von Robert Havemann am 17. April 1982. Pfarrer Meinel ist ganz rechts auf dem Bild zu sehen. Robert-Havemann-Gesellschaft/RHG_Fo_HAB_09767