13.01.2025

35 Jahre Erstürmung der Stasi-Zentrale

Forum Opposition und Widerstand (1945-1990) umsetzen: Demokratie stärken und Engagement würdigen!

Am 15. Januar 1990 strömten Tausende, dem Aufruf der Bürgerbewegung Neues Forum folgend, auf das Gelände der ehemaligen Staatssicherheit in Berlin-Lichtenberg, um die systematische Vernichtung der Stasi-Akten zu stoppen. Der 15. Januar steht auch 35 Jahre nach den historischen Ereignissen symbolhaft für den Mut der Menschen, die über die gesamte Zeit der Existenz der DDR friedlich demokratische Strukturen einforderten und die Diktatur schließlich zu Fall brachten.

Forum Opposition und Widerstand (1945-1990) soll Leerstelle füllen.
Ein Ort, der den mutigen Einsatz für Demokratie, Freiheit und den Widerstand gegen die kommunistische Diktatur angemessen würdigt, fehlt bisher in der bundesdeutschen Erinnerungslandschaft. Das seit langem von der Robert-Havemann-Gesellschaft e. V. (RHG) geforderte und vorangetriebene Forum Opposition und Widerstand (1945-1990) (FOW) soll diese Leerstelle füllen. Das FOW wird nicht nur das Erbe der Opposition bewahren und an vergangenes Engagement erinnern, sondern auch die Bedeutung von Demokratie und Menschenrechten für Gegenwart und Zukunft vermitteln. In einer Zeit, die geprägt ist von wachsender Demokratieskepsis und dem Erstarken autoritärer Bewegungen einerseits und intensiver Debatten über Meinungsfreiheit, Frieden und demokratische Partizipation andererseits möchte das FOW aufklären, zivilgesellschaftliches Engagement stärken und für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen sensibilisieren. 

Rebecca Hernandez Garcia, Geschäftsführerin Robert-Havemann-Gesellschaft e. V.:
„Wir befinden uns auf einem guten Weg! Wichtige Weichen wurden in der Vergangenheit gestellt, ein Konsens zur Umsetzung des FOW gefunden und durch Beschlüsse von Bund und Land untermauert. Nun gilt es, die RHG zu ertüchtigen, um weitere Schritte einzuleiten und insbesondere eine Projektgruppe aufzustellen, die die rechtlichen, inhaltlichen und organisatorischen Grundlagen für Aufbau und Betrieb des FOW schaffen kann. Außerdem soll das FOW als Baustein in die neue Gedenkstättenkonzeption des Bundes einfließen. Wir laden alle Interessierten ein, sich an der Realisierung zu beteiligen. Mit Dialogveranstaltungen und öffentlichen Podien soll das Vorhaben in den kommenden Monaten weiter vorangetrieben werden.

Die Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie ist ein Ort der Repression, aber auch der Revolution und der Aufklärung und eignet sich mit seinem multiperspektivischen Ansatz ideal als Standort für das FOW. Das wird gerade auch an diesem 15. Januar deutlich, wenn wir zusammen mit den Partnern des Campus für Demokratie zu einem Aktionstag unter dem Motto „Revolution! – Und dann?“ einladen. Die Feierlichkeiten zum 35. Jahrestag des Mauerfalls und der Friedlichen Revolution im vergangenen Jahr haben gezeigt, welches Potenzial in der Verbindung von historischem Ort und aktuellem Engagement für Demokratie und Menschenrechte liegt.“

Berlin, 13. Januar 2025 

Kontakt:
Sebastian Zilm
Leiter Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Robert-Havemann-Gesellschaft e. V.
Telefon: +49 30 577 99 80 12
E-Mail: sz(at)havemann-gesellschaft.de


Die Robert-Havemann-Gesellschaft e. V. wurde 1990 von der Bürgerbewegung Neues Forum gegründet. Sie dokumentiert die Geschichte von Opposition und Widerstand in der kommunistischen Diktatur und vermittelt die Werte der Friedlichen Revolution: Demokratie und Menschenrechte. Mit dem Archiv der DDR-Opposition und ihrer Expertise in der Konzeption von Ausstellungen und Veranstaltungen ist die Gesellschaft ein zentraler Akteur der Aufarbeitungslandschaft. Seit 2017 zählen die Bestände des Archivs der DDR-Opposition zum national wertvollen Kulturgut der Bundesrepublik Deutschland.