Studenten demonstrieren am 7. Juni 1990 vor der Volkskammer der DDR für höhere Stipendien. Als Redner dabei: Heinrich Fink, Rektor Humboldt-Universität in Ost-Berlin. Wegen des Vorwurfs, ein inoffizieller Mitarbeiter (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) gewesen zu sein, wurde er später entlassen. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Varnhorn/RHG_Fo_AnVar_0003
Studenten demonstrieren am 7. Juni 1990 vor der Volkskammer der DDR für höhere Stipendien. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Varnhorn/RHG_Fo_AnVar_0005
Blick auf das Gebäude des VEB Backwarenkombinat "bako", einer Großbäckerei in Ost-Berlin, 07. Juni 1990. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Varnhorn/RHG_Fo_AnVar_0011
Am 19. August 1989 fand das sogenannte "Paneuropäische Picknick" am Grenzübergang Sopron (Ungarn)/St. Margarethen (Österreich) statt. Die Grenze wurde an diesem Tag geöffnet und hunderte DDR-Bürger nutzen diese Gelegenheit, um in den Westen zu fliehen. Viele gingen einfach über Äcker und Wiesen zu Fuß nach St. Margarethen, von wo es mit Reisbussen nach Wien zum Bahnhof für eine Weiterreise in die Bundesrepublik ging. Hier: DDR-Flüchtlinge auf dem Weg in das das österreichische St. Margareten. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Varnhorn/RHG_Fo_AnVar_0016
Am 19. August 1989 fand das sogenannte "Paneuropäische Picknick" am Grenzübergang Sopron (Ungarn)/St. Margarethen (Österreich) statt. Die Grenze wurde an diesem Tag geöffnet und hunderte DDR-Bürger nutzen diese Gelegenheit, um in den Westen zu fliehen. Viele gingen einfach über Äcker und Wiesen zu Fuß nach St. Margarethen, von wo es mit Reisbussen nach Wien zum Bahnhof für eine Weiterreise in die Bundesrepublik ging. Hier: DDR-Flüchtlinge auf dem Weg in das das österreichische St. Margareten. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Varnhorn/RHG_Fo_AnVar_0018
Am 19. August 1989 fand das sogenannte "Paneuropäische Picknick" am Grenzübergang Sopron (Ungarn)/St. Margarethen (Österreich) statt. Die Grenze wurde an diesem Tag geöffnet und hunderte DDR-Bürger nutzen diese Gelegenheit, um in den Westen zu fliehen. Viele gingen einfach über Äcker und Wiesen zu Fuß nach St. Margarethen, von wo es mit Reisbussen nach Wien zum Bahnhof für eine Weiterreise in die Bundesrepublik ging. Hier: DDR-Flüchtlinge auf dem Weg in das das österreichische St. Margareten. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Varnhorn/RHG_Fo_AnVar_0020
Im Dezember 1989 kommt es in Bukarest, Timisoara und anderen Städten Rumäniens zu einer Vielzahl von Demonstrationen und blutigen Unruhen. Die Demonstranten fordern ein Ende der Ceausescu-Diktatur. Als Teile der Armee sich mit den Demonstranten verbünden, kommt es zu Straßenkämpfen mit mehr als tausend Opfern. Kurz nach Weihnachten waren die Kämpfe beendet. Trotzdem waren die Soldaten wachsam, da sich vereinzelt immer noch Heckenschützen in den Gebäuden verschanzt hatten. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Varnhorn/RHG_Fo_AnVar_0027
Im Dezember 1989 kommt es in Bukarest, Timisoara und anderen Städten Rumäniens zu einer Vielzahl von Demonstrationen und blutigen Unruhen. Die Demonstranten fordern ein Ende der Ceausescu-Diktatur. Als Teile der Armee sich mit den Demonstranten verbünden, kommt es zu Straßenkämpfen mit mehr als tausend Opfern. Nach den Kämpfen, traut sich die Bevölkerung wieder auf die Straße. Auf dem Schild steht: "Nieder mit dem Tyrannen. Wir wollen Demokratie." Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Varnhorn/RHG_Fo_AnVar_0034
Impressionen aus Riga (Lettland), Mai 1988. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Varnhorn/RHG_Fo_AnVar_0046
Die Einwohner von Horno protestieren im Juli 1992 gegen die Abbaggerung Ihres Dorfes. Horno liegt im Gebiet des Braunkohletagebaus Jänschwalde und musste 2004 dem Tagebau weichen. Die meisten Einwohner wurden in die nahegelegene Stadt Forst umgesiedelt, in der dann der Ortsteil Neu-Horno entstand. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Varnhorn/RHG_Fo_AnVar_0053
Bewohner des Braunkohledorfs Horno im Juli 1992. Horno liegt im Gebiet des Braunkohletagebaus Jänschwalde und musste 2004 dem Tagebau weichen. Die meisten Einwohner wurden in die nahegelegene Stadt Forst umgesiedelt, in der dann der Ortsteil Neu-Horno entstand. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Varnhorn/RHG_Fo_AnVar_0055
An einer Landstraße vor Warschau verkaufen Bauern am Straßenrand Obst und Gemüse. (August 1988). Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Varnhorn/RHG_Fo_AnVar_0060
Aus einem zum Imbiss umgebauten Wohnwagen werden in Warschau Hot Dogs verkauft. (August 1988). Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Varnhorn/RHG_Fo_AnVar_0066
Täglich treffen im August 1989 in den Notaufnahmelagern der Bundesrepublik neue DDR-Flüchtlinge ein. In der Bundesrepublik endet für die Ostdeutschen eine oft gefahrvolle, von Angst und Hoffnung begleitete Flucht. Die große Mehrheit der Westdeutschen empfängt sie außerordentlich herzlich. Bereits an den Bahnhöfen und Grenzstationen erhalten sie Verpflegung und ärztliche Hilfe. Hier: Junge DDR-Bürger nach Ihrer Flucht in die Bundesrepublik im Notaufnahmelager Schöppingen (Nordrhein-Westfalen) am 25. August 1989. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Varnhorn/RHG_Fo_AnVar_0101
Täglich treffen im August 1989 in den Notaufnahmelagern der Bundesrepublik neue DDR-Flüchtlinge ein. In der Bundesrepublik endet für die Ostdeutschen eine oft gefahrvolle, von Angst und Hoffnung begleitete Flucht. Die große Mehrheit der Westdeutschen empfängt sie außerordentlich herzlich. Bereits an den Bahnhöfen und Grenzstationen erhalten sie Verpflegung und ärztliche Hilfe. Hier: Im Notaufnahmelager Schöppingen (Nordrhein-Westfalen) erhalten am 25. August 1989 DDR-Flüchtlinge Kleiderspenden. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Varnhorn/RHG_Fo_AnVar_0117
Fast 30 Jahre prägte die Mauer das Berliner Stadtbild und symbolisierte die deutsche und europäische Teilung. Im Sommer 1990 fotografierte Andreas Varnhorn die Reste des einstigen Todesstreifens. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Varnhorn/RHG_Fo_AnVar_0130
Monotone Handarbeit an der Kartoffel-Schälstraße in der LPG Pflanzenproduktion Friedersdorf in Brandenburg. (August 1990). Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Varnhorn/RHG_Fo_AnVar_0148
Im brandenburgischen Königs-Wusterhausen hat die Supermarktkette PLUS eine provisorische Verkaufsstelle in einem Güterwaggon eingerichtet (August 1990). Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Varnhorn/RHG_Fo_AnVar_0162

Fotobestand Andreas Varnhorn

Andreas Varnhorn wurde 1961 in Bremen geboren, leistete nach seinem Abitur zwischen 1981 und 1983 einen 18-monatigen sozialen Dienst mit Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste in Liverpool. Als ihm das Studium der Wirtschaftswissenschaften nicht zusagte, bekam er die Zusage für einen Fotodesign-Studienplatz an der renommierten Design-Fachhochschule in Bielefeld, wo er seinen Schwerpunkt auf Bildjournalismus legte. Noch während der Studienzeit gründete er mit Studienkollegen eine Fotografenagentur, die ihren Sitz 1990 nach Berlin verlegte. Zu deren Kunden zählten überregionale Zeitungen, Zeitschriften und internationale Bildagenturen. Mittlerweile lebt der Fotograf in Bad Vilbel bei Frankfurt/Main zusammen mit seiner Frau und seiner Tochter.

Der Fotograf dokumentierte in dem Zeitraum 1988 bis 1993 den gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Wandel in Osteuropa (Polen, CSSR, Rumänien und Ungarn), reiste aber auch in die damalige UdSSR (Russland, Litauen, Lettland und Usbekistan). Viele Aufnahmen entstanden dabei im Stil der Streetfotografie. Ab 1990 verlagerte sich sein Arbeitsschwerpunkt auf journalistische Fotografie in Berlin und den neuen Bundesländern. Hauptsächlich handelte es sich dabei um Auftragsarbeiten für Zeitschriften wie "Der Spiegel" und "Stern", verschiedene Tageszeitungen und das Stadtmagazin "Zitty". Oftmals kamen ihm dabei auch ganz alltägliche, unspektakuläre Situationen vor die Kamera, die aber gerade deswegen exemplarisch das Zeitkolorit eingefangen haben.

Andreas Varnhorn ist als Rhein-Main-Regionalgruppenleiter des Fotografenverbands FREELENS aktiv und organisiert im Team mit Kolleginnen und Kollegen alle zwei Jahre eine große gemeinschaftliche Fotoausstellung mit Verbandsmitgliedern in Frankfurt/Main. Dort präsentierte er auch zwei eigene Fotoausstellungen: 2017 über die katholischen Sorben in der Oberlausitz unter dem Titel "Heimat 1992-2017" und 2022 zusammen mit seinem Lauenburger Kollegen Dirk Eisermann "Aufbruch im Osten - Polen und CSSR in den 80er Jahren". Bestandteil der letzten Ausstellung war auch eine Reportage des sogenannten Paneuropäischen Picknicks 1989 in Ungarn, bei dem hunderte von DDR-Bürgern in den Westen flüchteten. 2023 war er einer von fünf Mitherausgebern des Bildbands „Call it Corona“ (erschienen bei Edition Bildperlen). An diesem Projekt waren 89 Fotografinnen und Fotografen aus Deutschland beteiligt.

Das Bildmaterial liegt im Original überwiegend auf Kleinbildfilmen (SW-Negativ, Farbnegativ und Dia) vor. Die Bandbreite der Themen ist unten aufgelistet. Noch nicht digitalisierte Fotos können bei der RHG angefragt werden.

Der Bestand enthält Fotos zu folgenden Themen:

1988      Leningrad/Vilnius/Riga

1988      Warschau

1988      Prag

1989      Moskau/Buchara/Samarkand/Taschkent

1989      Gorbatschow bei Hoesch

1989      DDR-Flüchtlinge

1989      Rumänien

1989      Wirtschaft Ungarn

1990      Kohl in Rostock

1990      Gregor Gysi Fallschirmspringen

1990      DDR-Verkehrsmittel (Loks, Omnibusse)

1990      Backwarenkombinat Ost-Berlin

1990      Studentendemo Ost-Berlin

1990      Plakatierung von Zigarettenwerbung in Ostberlin

1990      Mauerspechte

1990      Landwirtschaft DDR

1990      Plattenbauten Altglienicke

1990      Haubesetzungen/Hausbesetzerdemo Ostberlin

1990      Bauerndemo Berlin

1990      NVA-KFZ-Verkauf Neuenhagen

1990      DDR-Obstbauern auf Fruchthof

1990      Stolpe in Schuhfabrik Lukenwalde/Wahlkampf

1990      Kohl Wahlkampf Brandenburg

1990      Schwulendemo Berlin

1990      Oberschlesien

1990      Deutsch-polnische Grenzkriminalität

1991      Neptun-Werft Rostock

1991      Interflug-Protestflug nach Bonn

1991      Grundbucharchiv

1991      Stahl- und Apparaetebau Genthin

1991      Agrarmesse Cottbus

1991      Randalierende Neonazis bei Grenzübertritt von Polen

1991      Telebüros in Ostberlin

1991      Polizeialltag Prenzlauer Berg

1991      Norbert Blüm besucht ABM-Projekte

1991      Letzter Interflug

1991      Renovierungsarbeiten U-Bahnhof Potsdamer Platz

1991      Aus- und Weiterbildung Treptow AWT

1991      Birgit Breuel besucht ehemalige DDR-Unternehmen

1991      Regine Hildebrandt besucht Qualifizierungszentrum

1991      Lufthansa-Umschulung für ehemalige Interflug-Mitarbeiter

1991      Sowjetischer Militärflughafen Sperenberg

1991      Tag der offenen Tür Sowjetarmee

1991      Trauermarsch für Mete Eksi

1991      Bundeswehrgelöbnis

1992      Liebknecht-Luxemburg-Demo

1992      Stasi-Archiv

1992      Mauermuseum

1992      Grundbuchamt

1992      Katholische Sorben in der Oberlausitz

1992      Braunkohledorf Horno

1992      Landespolizeischule Basdorf

1992      Demontage MIG 21

1992      Demo Nationale Offensive in Dresden

1992      Schönhuber (REP) in Zwickau

1992      Lenindenkmal-Demo

1992      Solidaritätsveranstaltung Heinrich Fink

1992      ABM-Umschulungsschiff Rostock

1992      Treuhand-Demo

1992      Erste Musterungen im KWEA Treptow

1993      Potsdamer Platz Bauarbeiten

1993      Ehemalige russische Garnison

1993      Streetfotografie Prag




Kontakt

Robert-Havemann-Gesellschaft e.V.
Archiv der DDR-Opposition
Ruschestraße 103, Haus 17
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Christoph Ochs
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