Fotobestand Armin Wiech

Armin Wiech arbeitete als freier Bildjournalist u.a. für die Nachrichtenmagazine „Spiegel“ und „Stern“ und andere große deutsche Tageszeitungen.

Am 1. April 1961 in Gelsenkirchen geboren und aufgewachsen, absolvierte er eine Lehre als Büromaschinenmechaniker. Schon früh faszinierte Armin Wiech die Fotografie. Was zunächst als reines Hobby begann, entwickelte sich in den folgenden Jahren zu seiner wahren Berufung und machte ihn zu einem gefragten Fotoreporter.

 Zu Beginn der 1980er Jahre knüpfte Armin Wiech enge Kontakte in die DDR, besonders nach Leipzig und Ost-Berlin. Regelmäßig besuchte er dort Freunde und fotografierte bei seiner Fahrt heimlich die Passkontrollen an der Innerdeutschen Grenze. In den folgenden Jahren fotografierte er umfänglich den Alltag und den Städteverfall in Leipzig und Ost-Berlin.

Im Frühjahr und Herbst 1989 hielt sich Armin Wiech längere Zeit in Leipzig und Ost-Berlin auf. In Leipzig begleitete er hochrangige bundesdeutsche Politiker und die Spitze der SED-Führung bei den obligatorischen Rundgängen über die Frühjahrs- und Herbstmesse. In Ost-Berlin knüpfte er Kontakte zu führenden Oppositionellen, darunter zu Bärbel Bohley, Gerd Poppe und Sebastian Pflugbeil.

Im September 1989 gelangen ihm seine spektakulärsten Fotos. Nach dem ersten Friedensgebet in der Nikolaikirche nach der Sommerpause formierte sich ein Demonstrationszug in der Leipziger Innenstadt. Vor laufenden westlichen Kameras entrollten die Demonstranten, unter ihnen Gesine Oltmanns, Katrin Hattenhauer und Uwe Schwabe, ein Transparent mit der Aufschrift: „Für ein offenes Land mit freien Menschen". Armin Wiech hat diese Demonstration und das Eingreifen der Staatssicherheit in beeindruckenden Fotos festgehalten.

Nach den turbulenten Wochen und Monaten im Herbst 1989 begleitete Armin Wiech 1990 den Aufbau demokratischer Strukturen in der DDR fotografisch. „In dieser Zeit war ich ständig auf Achse. Es hat sich ja alles in einer enormen Geschwindigkeit verändert und man ist mit fotografieren gar nicht mehr hinterher gekommen."

In Berlin fotografierte Armin Wiech die Mauerspechte am Brandenburger Tor und die Wahlplakate zur ersten freien Volkskammerwahl am 18. März. Im Februar 1990 begleitete er die offizielle DDR-Regierungsdelegation unter Ministerpräsident Hans Modrow bei ihrem Besuch in Bonn. Bei diesem Treffen wurden wichtige Entscheidungen in Bezug auf die Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion getroffen. In Leipzig fotografierte er am 18. März die ersten freien Volkskammerwahlen in der DDR und im Juni die langen Schlangen vor den Sparkassen kurz vor der Währungsunion.

In den 1990er Jahren machte Armin Wiech eine Umschulung zum Altenpfleger. Heute arbeitet er als Ausbilder für zukünftige Altenpfleger in Rahden (Nordrheinwestfalen). Das Fotografieren ist aber seine große Leidenschaft geblieben.

 

Fotobestand: Armin Wiech

  • Zeitraum: 1988-1991
  • Umfang: ca. 6.000 Negative

Im Rahmen eines durch die Staatsministerin für Kultur und Medien finanzierten Projektes wird 2018 der Fotobestand Armin Wiech digitalisiert und in der AUGIAS-Datenbank verzeichnet.

Hinweis:

Zurzeit sind noch keine Fotos aus dem Bestand in der Online-Datenbank recherchierbar. Eine Digitalisierung und Verzeichnung der Fotos in der AUGIAS-Datenbank ist geplant. Bei Fragen zu Fotos aus dem Bestand wenden Sie sich bitte an den zuständigen Mitarbeiter.




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Archiv der DDR-Opposition
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10365 Berlin

Christoph Ochs
co(at)havemann-gesellschaft.de
+49 30 5779980 23

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