Ergänzungsdokumentation Repression in der DDR

Zwei Ergänzungsdokumentationen mit Kopien aus Akten des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) stellen eine Gegenüberlieferung zu den Selbstzeugnissen von Opposition und Widerstand sowie zur Bürgerbewegung des Herbstes 1989 dar. Der Bestand „Ministerium für Staatssicherheit” (MfS) bietet die Möglichkeit, die Gegenpole Opposition und Repression, also die Reaktionen des Staates, zu dokumentieren und zu untersuchen, und damit das Funktionieren der DDR einerseits und die Verantwortlichkeit des Einzelnen andererseits nachvollziehbar zu machen. Die zweite Ergänzungsdokumentation „MfS-Dokumente - Bürgerbewegung im Herbst 1989” enthält Kopien wesentlicher Schriftstücke des MfS zur Bürgerbewegung des Herbstes 1989. Die Dokumentation wurde im Rahmen eines Forschungsprojektes in Ergänzung zum Bestand „Bürgerbewegung/Herbst 1989” erarbeitet.


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Ministerium für Staatssicherheit (MfS)

Der Bestand enthält Kopien von MfS-Akten zu oppositionellen Personen und Gruppen, die Betroffene nach ihrer Akteneinsicht in der Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR dem Archiv zur Nutzung übergeben haben. Weitere Dokumentenkopien stammen aus der Forschung des Archivs zu Opposition und Widerstand in der DDR. Der Aufbau dieses Bestandes ist nur möglich mit dem Einverständnis der Betroffenen. Dem Archiv liegen derzeit über 500 Einverständniserklärungen von Betroffenen zur Nichtanonymisierung ihrer Namen in den Akten des MfS vor.

Bestand
Laufzeit:
1950-1990
Umfang:
ca. 90 lfd. Aktenmeter
Erschließungszustand:
teilerschlossen
Findmittel:
Datenbank
Benutzungsbeschränkungen:
zum Teil (jeweils durch die Leihgeber festgelegt und Schwärzungen des BStU)

Inhalt:

  1. Operative Vorgänge/Untersuchungsvorgänge (ca. 280): a) zu Personen, u.a. von Roland Jahn, Lutz-Peter Naumann, Bärbel Bohley, Ulrike und Gerd Poppe, Bettina Wegener, Harald Hauswald, Michael Horschig, Wolfgang Templin, Hans-Jochen Tschiche, Reinhard Schult, Rüdiger Rosenthal b) zu Gruppen: u.a. Gegenstimmen, Umwelt-Bibliothek Berlin, Initiative Frieden und Menschenrechte.
  2. Akten Inoffizieller Mitarbeiter (ca. 200): u.a. von Sascha Anderson, Manfred Rinke („Kiste”), Manfred „Ibrahim” Böhme, Heinrich Fink, Volker Schleicher.
  3. Juristische Hochschule: etwa 140 Diplomarbeiten, Abschlussarbeiten und Dissertationen; Lehrmaterialien.
  4. Zentrale Materialablagen und weitere Akten: a) zu Gruppen: u.a. Kirche von Unten, Umwelt-Bibliothek Berlin, Initiative Frieden und Menschenrechte; b) zu Ereignissen: u.a. Biermann-Ausbürgerung (November 1976), KPD/ML, Blues-Messen, Illegaler Radiosender „Schwarzer Kanal”“ (1986), „Radio „Glasnost” (1987-1990), Kirchentag von Unten in Berlin (1987) und Halle (1988), Aktion Störenfried/Falle (1987-1989), Überfall des MfS auf die Umwelt-Bibliothek Berlin (November 1987), Luxemburg-Liebknecht-Demonstration Januar 1988, IWF-Kongress (September 1988), Konzert in der Zionskirche (Oktober 1988), Kommunalwahlen 1989, Proteste gegen das Massaker in Peking/China (Juni 1989).

MfS-Dokumente - Bürgerbewegung im Herbst 1989

Der Zeitraum der aufgenommenen Dokumente umfasst nur wenige Monate – von Mai 1989 bis Januar 1990. In den Dokumenten spiegeln sich die tiefgreifenden Veränderungen in dieser Zeit genauso wie die Versuche, diese zu verhindern. Über fast alle in dieser Zeit entstandenen Initiativen, Vereinigungen und Parteien sind Informationen zu finden und auch, wie SED und MfS dagegen vorzugehen versuchten. Die täglichen Vermerke über Demonstrationen und Veranstaltungen in der gesamten DDR, zum Teil mit Informationen über Teilnehmerzahlen und inhaltliche Schwerpunkte, lassen eine detaillierte Rekonstruktion der Prozesse im Herbst 1989 zu. Die für die Dokumentation ausgewählten Schriftstücke wurden überwiegend einzeln verzeichnet.

Bestand
Zeitraum:
Mai 1989-Januar 1990
Umfang:
16 Od.
Findmittel:
Findbuch
Signatur:
BW-MfS
Benutzungsbeschränkungen:
Schwärzungen des BStU

Inhalt:

  • u.a. Unterlagen aus verschiedenen Operativen Vorgängen der Gründungsmitglieder des Neuen Forums; Unterlagen aus Akten Inoffizieller Mitarbeiter; Konzeptionen des MfS zum Vorgehen gegen die oppositionellen Gruppierungen des Herbstes 1989; Informationen über die aktuelle Lage in der DDR; Arbeitsbücher von hauptamtlichen Mitarbeitern des MfS mit Notizen von Dienstberatungen und internen Sitzungen einzelner Diensteinheiten.



Kontakt

Robert-Havemann-Gesellschaft e.V.
Archiv der DDR-Opposition
Ruschestraße 103, Haus 17
10365 Berlin

Frank Ebert
fe(at)havemann-gesellschaft.de
Tel.: +49 (0) 30 577 9980 20

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