MAUERPAUER

oder „Was man auf die Schippe nimmt, ist schon untergraben“

 

Anlässlich des 25. Jahrestages des Mauerbaus 1986 initiieren Künstler*innen aus West- und Ostdeutschland zusammen mit dem Journalisten Holger Kulick das Mail Art-Projekt MAUERPAUER. Ziel ist es, Gedanken zur Berliner Mauer künstlerisch umzusetzen und darüber hinaus auf satirische Weise den Kampf gegen alle realen und virtuellen Mauern zu führen, getreu dem Motto „Was man auf die Schippe nimmt, ist schon untergraben“.

 

In Mail Art-Manier wird die Thematik in Zeichnungen, Collagen und Fotomontagen auf Postkarten sowie in der Umgestaltung von Gebrauchsgegenständen aufgegriffen. Zum Einsatz kommen neben Stift und Farbe auch Holz, Leder, Styropor und Plastik.

 

Beginnend am 13. August 1985 werden die Objekte und Postkarten entweder nach West-Berlin geschickt oder von dort aus ins Bundesgebiet, aber auch aus Ost- nach Westberlin und aus der DDR in die Bundesrepublik. Über 1.000 MAUERPAUER-Postkarten und Objekte werden über die Mauer hin und her geschickt und am 10. August 1986 im Rahmen eines „Mail Art-Happenings“ direkt an der Berliner Mauer, auf dem Potsdamer Platz, untermalt von Live-Musik, ausgestellt. Weitere Präsentationen folgen in Heidelberg und 1992 im Begleitprogramm der Documenta IX in Kassel.

 

Die überlieferten MAUERPAUER-Objekte und Postkarten befinden sich seit 2018 im Archiv der Robert-Havemann-Gesellschaft. Die mit diesen Materialien erarbeitete Ausstellung empfindet die Aktion nicht einfach nach, sondern stellt sie in ihren historischen Zusammenhang und interpretiert sie aus dem aktuellen Blickwinkel. So werden auch der unterschiedliche Umgang in Ost- und West-Berlin mit der Mauer und die Bedeutung der Mail Art für die ostdeutsche unabhängige Kunstszene thematisiert.

 

Gezeigt wird eine sorgfältig vorgenommene Auswahl des vorhandenen Materials. Ein großer Teil der Postkarten wurde reproduziert, um den Besucher*innen zu ermöglichen, sie von allen Seiten betrachten zu können. Objekte und Originalpostkarten werden in Vitrinen ausgestellt. In einem Videobeitrag, der als Dauerschleife gezeigt werden kann, sind Ausschnitte aus einem Zeitzeugeninterview mit Holger Kulick und ein kurzer Bericht des Sender Freies Berlin vom 11. August 1986 über das „Mail Art-Happening“ auf dem Potsdamer Platz zu sehen.

 

Technische Details:

Texte auf Stoffbahnen gedruckt:

5 Textbanner je 350 cm x 100 cm

Chronikwand: 3 Stoffbanner je 350 cm x 100 cm

Moodboard (3 großformatige Fotos): 2 Stoffbanner je 350 cm x 100 cm

Hintergrundbild für Hängung der Postkarten: 3 Stoffbanner je 350 cm x 83 cm

Postkarten-Reproduktionen zur Hängung an Drahtseilen (Befestigung an Teleskopstangen)

Postkarten-Originale

3D-Objekte

Es werden 2 Tischvitrinen für die Objekte und 2 hohe Standvitrinen für die Postkarten-Originale benötigt. Diese können nicht mitgeliefert werden.

Erforderliche Raumgröße: mind. 40 m2

Die Ausstellung kann an die räumlichen Gegebenheiten angepasst werden.

Der Aufbau sollte unter Teilnahme eines/einer Mitarbeiter*in der Robert-Havemann-Gesellschaft erfolgen.

Film- und Fotorechte müssen für den Ausstellungszeitraum neu erworben werden.

© Robert-Havemann-Gesellschaft / Rolf Walter
Auf dem Bild sind Menschen zu sehen, die Postkarten anschauen, die an einer Schnur von der Decke hängen.
© Robert-Havemann-Gesellschaft / Rolf Walter
Auf dem Bild sind mehrere Menschen in einem Ausstellungsraum zu sehen, die sich die Texte und Objekte an den Wänden finden, anschauen.
© Robert-Havemann-Gesellschaft/ Rolf Walter
© Robert-Havemann-Gesellschaft
Auf dem Bild sind von der Decke hängende Postkarten zu sehen.