Die Leitidee

Das Forum Opposition und Widerstand will informieren und aufklären, zivilgesellschaftliches Engagement für Freiheitsrechte und Demokratie in Vergangenheit und Gegenwart würdigen und für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen sensibilisieren. Den inhaltlichen Schwerpunkt bilden dabei die facettenreiche Geschichte von Regimegegnerschaft in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Der Kampf gegen das Unrecht des SED-Regimes steht in den großen Traditionen der langen und schwierigen Demokratiegeschichte in Deutschland und Europa und soll künftig einen zentralen Bestandteil unserer Erinnerungskultur bilden. Denn das mutige Eintreten für Freiheit und Demokratie in der Vergangenheit kann Inspiration und Vorbild in der Gegenwart sein. Es fordert unser Denken und Handeln heraus, wenn es gilt, sich gegen alle Formen von Diktatur und gegen scheinbar unverrückbare Machtverhältnisse zu stellen.

Dabei bildet die Geschichte stets den Ausgangspunkt für eine Auseinandersetzung mit der Gegenwart. Das Forum zeigt, dass Themen, die die Menschen in der SBZ und DDR bewegten, auch heute noch aktuell sind: der Kampf um politische Teilhabe und um Freiheitsrechte, der Schutz der Umwelt, die Herstellung sozialer Gerechtigkeit, die Sicherung des Friedens sowie die Überwindung von Grenzen. Die Beschäftigung mit der Geschichte soll deshalb als Ausgangspunkt für einen Dialog in der Gegenwart dienen – über vergangene und aktuelle Erfahrungen, über Brüche und Kontinuitäten. Das Forum zeigt, dass viele Themen, die Menschen im 20. Jahrhundert bewegten, wieder oder noch immer aktuell sind. Wie wirkten Opposition und Widerstand im Spannungsfeld zwischen diktatorischer Herrschaft und Gesellschaft? Welche Ziele motivierten die Menschen zum Handeln? Welche Mittel wählten sie, um ihren Protest zu artikulieren? Derlei Fragen greift das Forum in unterschiedlichen Formaten auf. Es präsentiert die vielfältigen Möglichkeiten von

Regimegegnerschaft in der Diktatur – von individuellen Akten der alltäglichen Selbstbehauptung und

Resistenz bis hin zur revolutionären Entschlossenheit, von der stillen Verweigerung bis zur programmatischen Militanz. Dabei würdigt das Forum auch den Mut Einzelner, die dem Konformitätsdruck widerstanden und sich unter diktatorischen Verhältnissen für demokratische Ziele einsetzten. Das Forum lädt Jung und Alt dazu ein, sich zu informieren und sich aktiv einzubringen. Wissenschaftler:innen finden hier einen Ort, um zu Opposition und Widerstand zu forschen und sich zu vernetzen. Auch Akteure aus Museen, Gedenkstätten oder der Kunst und Interessierte aus der Zivilgesellschaft werden durch die vielfältigen Angebote des Forums angesprochen.

Ob in seinen Ausstellungen, bei Veranstaltungen oder in der Bildungsarbeit – stets setzt das Forum auf eine multiperspektivische Darstellung und moderne Kommunikationsformen. Es legt besonderen Wert auf Transparenz, Partizipation und Inklusion. Denn das Forum will seine Gäste dazu ermuntern, sich in der kritischen Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart ein eigenes Urteil zu bilden.