Manfred Wilke wird 80 und übergibt seinen umfangreichen Vorlass dem Archiv der DDR-Opposition

Wir gratulieren dem Historiker, Soziologen und frühen Unterstützer osteuropäischer Dissidenten, Manfred Wilke, zu seinem 80. Geburtstag. Manfred Wilke war in den 1970er und 1980er Jahren ein wichtiger Unterstützer des in seinem eigenen Haus eingesperrten DDR-Oppositionellen Robert Havemann sowie in die BRD ausgewiesener DDR-Oppositioneller, wie Jürgen Fuchs oder Wolf Biermann. Er setzte sich für ihre Belange ein und schenkte ihnen eine Stimme, die sie in der DDR nicht hatten. Trotz Hausarrest war Robert Havemann im Herbst 1978 im Westradio zu hören. Er hatte seine Antworten auf die Fragen Manfred Wilkes auf ein Tonbandgerät gesprochen. Havemanns Antworten veröffentlicht Wilke daraufhin in dem Buch "Ein deutscher Kommunist. Rückblicke und Perspektiven aus der Isolation". Nach dem Mauerfall ist Manfred Wilke als langjähriger Leiter des "Forschungsverbundes SED-Staat" einer der führenden Köpfe der Kommunismus-Forschung in Deutschland. Mit dem Archiv der DDR-Opposition verbindet Manfred Wilke nicht nur seine freundschaftliche Beziehung mit Robert Havemann. Sein umfangreicher Vorlass mit Forschungsunterlagen, Manuskripten sowie zahlreichen Korrespondenzen wurde vor Kurzen dem Archiv der DDR-Opposition durch das Ehepaar Wilke übergeben und wird in den kommenden Jahren einer neuen Generation Forschender zugänglich gemacht.

© Robert-Havemann-Gesellschaft / Frank Ebert