Johannes Beleites wurde 1967 in Halle (Saale) geboren. Er besuchte die Schule in Trebnitz, in der Nähe von Zeitz. Nach dem Abschluss der Zehnklassigen Oberschule wurde er aus politischen Gründen nicht zum Abitur zugelassen.
Ab 1980 beteiligte er sich zusammen mit seinem Bruder Michael an der oppositionellen Arbeit in der kirchlichen Umwelt- und Friedensbewegung. Er dokumentierte die Aktivitäten der Gruppen, arbeitete bei Samisdat-Projekten mit und erstellte Fotocollagen zu umwelt- und friedenspolitischen Themen. Sein Engagement blieb der Staatssicherheit nicht verborgen, die ab 1985 einen Operativen Vorgang zu ihm anlegte, ihn überwachte und mit Hilfe sog. Zersetzungsmaßnahmen versuchte seine Aktivitäten einzuschränken.
Von 1983 bis 1985 machte Johannes Beleites einer Lehre als Elektromonteur im Braunkohlewerk Deuben, wo er im Anschluss an seine Ausbildung bis 1986 als Betriebselektriker arbeitete. 1986 machte er dann seine eigentliche Passion, das Fotografieren, zum Beruf und arbeitete in einem privaten Fotogeschäft, sowie als Aufsicht und Fotograf im Museum des Kunsthandwerks in Leipzig. Nebenbei holte er von 1987 bis 1989 das Abitur an der Volkshochschule in Leipzig nach.
Im Herbst 1989 machte Johannes Beleites eine Reise nach Rumänien. Dort wurde er von der rumänischen Staatssicherheit Securitate kurzzeitig unter dem Vorwurf der Spionage inhaftiert. Sein einziges Vergehen: er hatte Fotos vom Alltagsleben der Menschen in der Sozialistische Republik gemacht. Wieder zurück in der DDR begleitete er die zentralen Ereignisse der Friedlichen Revolution in Leipzig dokumentarisch. Dabei machte Johannes Beleites einzigartige Aufnahmen von den Leipziger Friedensgebeten und den anschließenden Montagsdemonstrationen im September und Oktober 1989.
Nach dem Mauerfall engagierte sich Johannes Beleites in Leipzig bei der Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit und ist zeitweilig Sprecher des Bürgerkomitees. Von Juni bis Oktober 1990 ist er Mitarbeiter und Beauftragter für den Bezirk Leipzig im Sonderausschuss der Volkskammer der DDR zur Kontrolle der Auflösung MfS und wirkt bei der Ausarbeitung des ersten Stasi-Unterlagen-Gesetzes (StUG) mit. Auch nach der Wiedervereinigung beschäftigt sich Beleites mit der Aufarbeitung der Diktatur in der DDR. Er studierte Jura in Göttingen und Berlin, war freier Mitarbeiter der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und arbeitete in der Forschungsabteilung der damaligen Gauck-Behörde zu MfS-Gefängnissen in der DDR.
Beleites war später Studienleiter der Evangelischen Akademie in Thüringen und ist heute selbständig.
Der Bestand Johannes Beleites umfasst zahlreiche historische Aufnahmen. Zu folgenden Themen und Ereignissen können Sie u. a. Fotos in dem Bestand finden:
Fotobestand: Johannes Beleites
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