Fotobestand Uwe Dähn

Der Fotograf Uwe Dähn wurde im Jahre 1950 geboren, verbrachte seine Kindheit und Jugend in Berlin und begann dort nach Absolvierung der Polytechnischen Oberschule eine Berufsausbildung mit Abitur zum Facharbeiter für Filmherstellung. Nach seinem Abschluss studierte er von 1969 bis 1976 Politische Ökonomie in Leipzig und Berlin, beendete das Studium als Diplomökonom und war fortan als wissenschaftlicher Assistent an der am Zentralinstitut für Wirtschaftswissenschaften an der Akademie der Wissenschaften in Berlin tätig. Bereits während seiner Studienzeit hatte Uwe Dähn gemeinsam mit Freunden eine illegale Gruppe ins Leben gerufen, um „theoretische und praktische Alternativen zum real existierenden Sozialismus zu erarbeiten”, wie ein interner Vermerk des Ministeriums für Staatssicherheit festhielt. Nachdem diese Gruppe, die einen Schmuggel von in der DDR verbotenen Büchern aus der Bundesrepublik organisierte, durch den Verrat eines Spitzels aufflog, wurde Dähn 1978 aus dem Zentralinstitut für Wirtschaftswissenschaften entlassen und erhielt Berufsverbot. In den 1980er Jahren arbeitete er aktiv im Pankower Friedenskreis mit und war an verschiedenen Aktivitäten der Oppositionsbewegung beteiligt. Das Ministerium für Staatssicherheit „bearbeitete” ihn von Mitte der 1970er Jahre bis 1989 in mehreren Operativen Vorgängen. 1990 vertrat er das Neue Forum am „Runden Tisch Kultur” in Ost-Berlin und war später für Bündnis 90/Die Grünen Mandatsträger im Berliner Abgeordnetenhaus. Bereits in seiner Jugend beschäftige sich Dähn intensiv mit der Fotografie und nahm nach seiner Entlassung aus der Akademie die fotografische Tätigkeit wieder verstärkt auf. Während seiner Aktivitäten in verschiedenen oppositionellen Gruppen entstanden zahlreiche fotografische Dokumentationen, etwa des mobilen Mecklenburger Friedensseminars und des Pankower Friedenskreises. Dähn hielt zudem sein Lebensumfeld in den Berliner Stadtbezirken Prenzlauer Berg und Friedrichshain fest, dokumentierte ab Mitte der 1980er Jahre die Arbeit der oppositionellen Zirkel der Zions- und Gethsemanekirche, die ersten Häuserbesetzungen sowie die sich rapide verschlechternde Wohnungssituation durch den fortschreitenden Häuserzerfall. Durch enge Kontakte zu polnischen Oppositionellen fotografierte Dähn darüber hinaus die aufkommende unabhängige Gewerkschaftsbewegung Solidarnosc.

Die Archivierung des Fotobestandes Uwe Dähn wurde aus Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur finanziert.


Fotobestand: Uwe Dähn

  • Zeitraum: 1973 bis 1990

  • Umfang: ca. 4.500 Fotos, davon 1.153 Fotos digital und in einer AUGIAS-Datenbank verzeichnet

Hinweis:

Zurzeit sind noch keine Fotos aus dem Bestand Uwe Dähn in der Online-Datenbank recherchierbar. Eine Bereitstellung von Fotos für die Online-Recherche ist geplant. Bei Fragen zu Fotos aus dem Bestand wenden Sie sich bitte an den zuständigen Mitarbeiter.




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Archiv der DDR-Opposition
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10365 Berlin

Christoph Ochs
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