Gerald Zörner wurde in Halle an der Saale geboren. Nach dem Abschluss der Oberschule begann er 1971 eine Konditorenausbildung im Handwerksbetrieb Patisserie „Fritze“ und arbeitete anschließend bis 1977 als Konditor und stellvertretender Abteilungsleiter in der Konsum-Konditorei Halle. Zwischen 1973 und 1975 leistete er in Bad Frankenhausen seinen Grundwehrdienst ab.
In seiner Freizeit interessierte er sich verstärkt für Elektrotechnik und Elektronik. In den Jahren von 1977 bis 1979 machte er daher eine Ausbildung zum Elektronik-Facharbeiter im Betrieb Ultraschall- und Medizintechnik in Halle. 1980 wechselte er als Anlagen und Datenverarbeitungstechniker zu Robotron Halle. 1983 zog er nach Ost-Berlin und arbeitete bis 1990 als Prüffeld-Ingenieur bei Robotron Berlin. Dort war er an der Entwicklung computergestützter Bildverarbeitungsprogramme beteiligt. Von 1986 an war er im Außendienst für computergesteuerte Bildverarbeitungsanlagen u.a. in Polen, Rumänien und Ungarn unterwegs.
Eines seiner Hobbys war stets die Fotografie, die er seit 1980 immer intensiver betrieb. Er hatte enge Kontakte zur Jungen Gemeinde der Paulus-Kirche und zur Jungen Gemeinde Halle Neustadt, wo Pfarrer Lothar Rochau die Kirchenarbeit leitete. Hier entstanden erste Fotoserien über die Jugend-Kirchenarbeit. Gerald Zörner dokumentierte in den Jahren bis 1983 verschiedene JG-Treffen und Veranstaltungen, z.B. Kirchenfeste, JG-Fahrten, Musikfeste und Theateraufführungen, an denen u.a. auch der Schriftsteller und Künstler Matthias Baader Holst mitwirkte. Nach dem Umzug nach Berlin 1983 fotografierte er hauptsächlich bei seinen beruflichen Reisen im Ostblock. Ende der 1980er Jahre fotografierte er verstärkt den Verfall der Altbausubstanz im Prenzlauer Berg und Mitte. Die Jahre 1989 und 1990 gehörten zu den produktivsten im Schaffen von Gerald Zörner. Im Herbst 1989 war er fast täglich in der Stadt unterwegs, um die verschiedenen Demonstrationen zu fotografieren. Ab Januar/Februar 1990 hat er die rasanten Veränderungen in der DDR, hauptsächlich in Ost-Berlin, fotografisch festgehalten. Dazu gehören das Verschwinden der Mauer ebenso, wie die Vorbereitungen der ersten freien Volkskammerwahlen im März, die Währungsunion bis hin zu den Feiern zur Deutschen Einheit am 3. Oktober 19990.
Einige der so entstandenen Fotos hat er verschiedenen Tageszeitungen, darunter der taz und der Berliner Zeitung angeboten. Daraufhin wurden einige seiner Fotos abgedruckt und er erhielt verschiedene Fotoaufträge. Das war der Grund dafür, dass Gerald Zörner seinen Beruf aufgab und fortan als freiberuflicher Fotograf arbeitete.
Von 1990 bis 2008 war er als freier Fotograf für die Berliner Zeitung tätig. Daneben fotografierte er im Auftrag verschiedener renommierter Tageszeitungen und Magazine, u.a. Zeit, Freitag, NZZ, Spiegel, Stern und des Tagesspiegels.
In den letzten Jahren hat Gerald Zörner seine Fotos in vielen Ausstellungen und Bilderschauen präsentiert. Seit 2005 ist er Fotograf für den Theaterpreis Berlin bei den Berliner Festspielen. Seit 2017 bietet er Workshops zum Thema Porträtfotografie an der FU-Berlin an. Gerald Zörner lebt und arbeitet in Berlin.
Zu folgenden Themen und Ereignissen werden Fotos ausgewählt:
Der Fotobestand Gerald Zörner besteht aus ca. 5.000 Negativen und spiegelt sein fotografisches Schaffen von 1980 bis 1990 wieder. 1000 werden archiviert
Fotobestand: Gerald Zörner
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