18.09.2025

Die Akten gehören uns!

Archive als Orte der Erinnerung und Demokratiebildung

Im September 1990 besetzten Bürgerrechtlerinnen und Bürgerrechtler die ehemalige Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg. Sie forderten die Öffnung und Bewahrung der Akten und machten ihren Wert für Aufarbeitung, Forschung und Demokratiebildung deutlich. In diesem Bewusstsein entstanden bereits zuvor und in den folgenden Jahren Bürgerrechtsarchive, die die Erfahrungen von Opposition und Widerstand aus eigener Perspektive bewahren und zugänglich machen.

Wir fragen, wie solche Archive zu Orten demokratischer Selbstverständigung geworden sind – und welche Rolle sie heute für Erinnerung, Forschung, Bildungsarbeit und die Gestaltung demokratischer Gegenwart spielen. Neben deutschen Bürgerrechtsarchiven und staatlichen Institutionen, die Zeugnisse von Opposition und Widerstand bewahren und den Wert von Freiheit und Zivilcourage erfahrbar machen, rücken wir auch die russische Menschenrechtsorganisation MEMORIAL in den Fokus, die heute im Exil von Deutschland aus über die sowjetische Diktatur aufklärt und für ein demokratisches Russland kämpft. Alle Einrichtungen stellen sich in einem geführten Rundgang vor.

Programm

  • Begrüßung
    Michael Heinisch-Kirch, Vorstandsvorsitzender Robert-Havemann-Gesellschaft e. V.
  • Von Tisch zu Tisch: Archive stellen sich vor
    Archiv Bürgerbewegung Leipzig e. V.
    Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
    Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv
    Robert-Havemann-Gesellschaft e. V.
    Thüringer Archiv für Zeitgeschichte "Matthias Domaschk"
    Zukunft MEMORIAL e. V.
  • Podiumsgespräch: Die Rolle der Bürgerrechtsarchive für die Demokratie heute:
    Christoph Stamm, Archivleiter Robert-Havemann-Gesellschaft
    Diana Stiehl, 
    Projektmitarbeiterin Archiv Bürgerbewegung Leipzig
    Dr. Rüdiger Stutz, Vorstandsmitglied des Trägervereins des Thüringer Archivs für Zeitgeschichte "Matthias Domaschk" Künstler für Andere e.V.
    Elena Zhemkova
    , Geschäftsführerin von Zukunft MEMORIAL e.V.
  • Möglichkeit zum Austausch und für Gespräche bei einem kleinen Empfang

Der Abend wird moderiert von Charlott Hallier, Politikjournalistin im RTL Hauptstadtstudio.

Termin: 18. September 2025, 18.30 Uhr
Ort: 
„Haus 22“, Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie, Ruschestraße 103, 10365 Berlin
Verkehrsanbindung: U5, Magdalenenstraße

Veranstalter: Robert-Havemann-Gesellschaft e. V.

Demokratie braucht Räume

Veranstaltungsreihe zum Forum Opposition und Widerstand

In der Veranstaltungsreihe „Demokratie braucht Räume“ suchen wir nach dem Platz von Protest, Widerstand und demokratischem Engagement gegen die kommunistische Diktatur in der DDR in der heutigen Erinnerungskultur. Das Forum Opposition und Widerstand soll künftig Raum dafür geben.

Flyer zur Veranstaltungsreihe (pdf)

Donnerstag, 9. Oktober 2025, 18.30 Uhr
Widerstand erinnern – Demokratie verteidigen

Wir erinnern an die Montagsdemonstration am 9. Oktober 1989 in Leipzig, die einen entscheidenden Moment im Verlauf der Friedlichen Revolution darstellte. Wir diskutieren über unseren Umgang mit der Geschichte von Opposition und Widerstand in der DDR und warum wir einen entsprechenden Lern- und Erinnerungsort brauchen. U. a. mit der SED-Opferbeauftragten beim Deutschen Bundestag Evelyn Zupke und dem Leipziger Oppositionellen Uwe Schwabe.

Donnerstag, 13. November 2025, 18.30 Uhr
Aufbruch für die Menschenrechte – Internationale Stimmen des Protests

Was verbindet Oppositionelle aus der DDR, heutige Dissidenten und Menschen, die sich für Demokratie und Menschenrechte einsetzen? In drei Panels begegnen sich Akteure verschiedener Generationen, die unter ganz unterschiedlichen Bedingungen für Freiheit eingetreten sind. Diskutiert werden persönliche Erfahrungen, Repression damals und heute sowie Themen wie Meinungsfreiheit, Umweltaktivismus und politische Teilhabe.