Campus-Stream

Auch wir können unsere Veranstaltungen in der Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie zurzeit nicht wie gewohnt durchführen. Unsere geplanten Diskussionen und Gespräche sollen aber nicht ausfallen, sondern nun in anderer Form, nämlich digital und kürzer, im Internet stattfinden.

Mit dem Campus-Stream möchten wir mit Ihnen im Gespräch bleiben und Ihnen die Möglichkeit geben, an den Diskussionen und Gesprächen zu unseren Themenschwerpunkten teilzunehmen. Die Übertragung unserer Veranstaltungen finden Sie auf den Social Media-Kanälen von Robert-Havemann-Gesellschaft und den Kooperationspartnern. Während des Streams können Sie Ihre Fragen direkt an unsere Gäste aus Gesellschaft, Kultur und Forschung stellen. Die Aufzeichnungen der Gespräche werden im Anschluss auch auf den Kanälen der Partner abrufbar sein.

Sie finden den Stream der Veranstaltungen am Tag der Ausstrahlung hier und auf auf den Social-Media-Kanälen der Partner:

Youtube-Kanal RHG: https://www.youtube.com/channel/UCZXzYtNm6cuTym5UOIl70Dg

Facebook-Seite RHG: https://www.facebook.com/havemanngesellschaft/live/ 

Youtube-Kanal BStU: https://www.youtube.com/StasiUnterlagenArchiv

Facebook-Seite BStU: https://www.facebook.com/StasiUnterlagenArchiv/live/ 

Der Campus-Stream ist eine Idee der Partner am historischen Ort der Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie unter Beteiligung von wechselnden Akteuren, darunter Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. und Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik.

Die Robert-Havemann-Gesellschaft wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und durch den Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Stream-Archiv

26. August 2020, 17.00 Uhr
"Wie wird man in der DDR zum Neonazi?" – Ein Gespräch mit Aussteiger Ingo Hasselbach

Dass es in der DDR ein gravierendes Neonazi-Problem gab, haben Staats- und Parteiführung aus ideologischen Gründen lange Zeit systematisch vertuscht. Mit dem Mauerfall traten dann die vom SED-Regime lange verschwiegenen rechtsradikalen Tendenzen in Teilen der Gesellschaft offen zu Tage. Rechte Kader, wie der damals 23-jährige Ingo Hasselbach, nutzten die kurze Zeit der Anarchie nach dem Mauerfall und die entstanden Freiräume. Sie schufen Strukturen, deren Einfluss bis in die Gegenwart reicht. Fast 30 Jahre nach seinem Bruch mit der Szene spricht Hasselbach mit der Journalistin Ulrike Bieritz über die rechte Szene in Ostdeutschland, die Ursprünge seiner persönlichen Radikalisierung und die Gründe für seinen Ausstieg. 

16. Juni 2020, 18.30 Uhr
„Wie der Blick in einen Zerrspiegel“ – Der Fall Gilbert Furian 
Berlin, 1985: Gilbert Furian wird seit seiner Jugend von der Stasi beobachtet. Immer wieder äußert er seine Meinung und Kritik gegenüber dem politischen System der DDR. Vom Studium ausgeschlossen, wird er am 27.03.1985 von Stasi-Mitarbeitern festgenommen, weil er eine selbstverfasste Broschüre über das Leben junger Punks in der DDR an Freunde im Westen senden will. Seine Geschichte hat Furian verarbeitet, indem er Einblick in seine Stasi-Unterlagen nahm und den MfS-Offizier traf, der ihn verhörte. Mit Dagmar Hovestädt (BStU) spricht Gilbert Furian über seine Geschichte und was ihn dazu bewegt hat, seine Akte öffentlich zu machen.

20. Mai 2020, 17.00 Uhr
„Die Daten, die ich rief“
Dagmar Hovestädt (BStU) spricht mit der Publizistin Katharina Nocun (Autorin von "Die Daten, ich rief!" und "Fake Facts") über ihr Engagement für den Datenschutz sowie Gefahren und Chancen einer digitalen Demokratie. Wie werden die Grundrechte durch die Datensammlungen großer Konzerne oder Geheimdienste eingeschränkt und wie können sie geschützt werden? Welche Gefahren birgt eine Sammlung personenbezogener Daten zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie?
Das Gespräch ist eine Kooperation von RHG und BStU.  

4. Mai 2020, 17.00 Uhr
Bürgerrechte im Ausnahmezustand
Der DDR-Oppositionelle und Osteuropaexperte Wolfgang Templin spricht mit Bürgerrechtler Łukasz Szopa (Vorstandsmitglied des Komitee zur Verteidigung der Demokratie (KOD)) über seine langjährige Beziehung zu Polen, Probleme der deutschen und polnischen Demokratie angesichts der Corona-Krise und künftige Herausforderungen für die polnisch-deutsche Partnerschaft im europäischen Kontext. Moderiert wird das Gespräch von Dr. Joanna Kiliszek.

22. April 2020, 17.00 Uhr
Ostdeutscher Opfermythos?
Immer größere Teile der Bevölkerung unterstützen autoritäre Tendenzen. Die Antworten auf die Frage nach dem Warum lauten zumindest für die ostdeutschen Bundesländer bis heute verlockend einfach: Frust, Angst, Protest. Dabei wird über die Ostdeutschen häufig als Opfer oder als Bürger zweiter Klasse gesprochen. In den 1990er Jahren wurde dann nicht nur das politische Erbe der Diktatur unterschätzt, sondern auch weggeschaut, als sich Rechtsextreme in vielen ostdeutschen Städten und Gemeinden breit machten. Welche Folgen das hatte und bis heute hat, diskutieren Michael Lühmann (Göttinger Institut für Demokratieforschung) und Antonie Rietzschel (Süddeutsche Zeitung).