Der verhinderte Dialog. Meine politische Exmatrikulation

Siegfried Reiprich
Eine Dokumentation, Jena 1975/76,
erschienen, Berlin 1996,
2. erweiterte Auflage 2001,
160 Seiten, Broschur,

Preis: 8,00 Euro
Versand: 1,90 Euro

Nicht mehr lieferbar

Schriftenreihe der Robert-Havemann-Gesellschaft

Band 3
ISBN 978-3-9804920-2-7

 

Der Student Siegfried Reiprich wurde von der Universität gewiesen.
Anlass für seine Exmatrikulation war die Mitgliedschaft im „Arbeitskreis für Literatur und Lyrik Jena”, in dem er mit Jürgen Fuchs und Lutz Rathenow zusammenarbeitete.
In dem vorliegenden Buch belegt Siegfried Reiprich mit Hilfe seiner Gedächtnisprotokolle und entsprechender Stasidokumente, wie er durch SED, FDJ und MfS „operativ” bearbeitet wurde und die Universität verlassen musste. Er wurde Opfer einer Partei, deren marxistisch-leninistische Philosophie er eigentlich studieren wollte. Besonders die Protokolle, die der Autor nach den Tribunalen von FDJ- und SED-Funktionären gegen sich aufgeschrieben hat, lassen die äußerst unangenehme Atmosphäre wiederauferstehen, die so viele nicht mehr wahrhaben wollen. Diese Gedächtnisprotokolle bilden den ersten Teil des Buches.  Es werden die Vorgeschichte der Exmatrikulation und die Zersetzung durch das MfS, bis Siegfried Reiprich und seine Frau 1981 das Land verließen, erzählt. Obwohl eine sachliche Dokumentation, hat das Buch sehr persönliche Züge. Beispiel dafür ist die spürbare Enttäuschung über das teilweise Gelingen der Rufmordkampagne, die die Stasi gegen ihn führte. Das Gerücht, er hätte mit dem MfS zusammengearbeitet, konnte erst nach der Öffnung der Stasi-Akten vollständig ausgeräumt werden.
Der Textteil des Werkes wird ergänzt durch ein Verzeichnis der Dokumente, ein Glossar und ein Personenregister.