Informationen zu Matthias Domaschk und zu Reaktionen auf seinen Tod finden Sie in den folgenden Dossiers. Zahlreiche Dokumente, Fotos und Filme zu seiner Person können im Archiv der DDR-Opposition eingesehen werden.
Matthias Domaschk, 1957 geboren, zieht 1970 mit seinen Eltern nach Jena. Lange Haare oder ein Jimi-Hendrix-T-Shirt sind für den Staat deutliche Zeichen für einen fehlenden "sozialistischen Klassenstandpunkt". Kurz vor den mündlichen Abiturprüfungen wird Matz aus der Schule geworfen.
Jetzt wird der Ton scharf. Knebelketten werden angelegt, im Bus die Hände unter die Oberschenkel. Redeverbot. Ankunft in der U-Haft Gera gegen 22 Uhr
Matthias Domaschks Tod ist ein Fanal. Er radikalisiert junge Oppositionelle. Sie wissen, dass es jeden von ihnen hätte treffen können. Nach der ersten Lähmung beschließen sie, nicht untätig zu bleiben.
Am 27. September 2000, fast 20 Jahre nach dem Tod von Matthias Domaschk, werden die Verantwortlichen MfS-Mitarbeiter zu niedrigen Geldstrafen verurteilt.
55 Stunden Schlafentzug, endlose Befragungen. Matthias Domaschk hat die Stasi-Haft nicht überlebt. Sein Tod ist 1981 eine Zäsur für die DDR-Opposition. Und seine Peiniger? Werden nie verurteilt. Einer steigt zum Chef einer Kreuzberger Markthalle auf - bis ihn doch die Vergangenheit einholt. Ein Artikel von Max-Thomas Mehr im Tagesspiegel vom 14.08.2013
Die ARD sendete in der Sendung FAKT am 13.08.2013 zur gleichen Problematik den Beitrag "Der ungeklärte Fall Matthias Domaschk" (Manuskript)
Haben Stasi-Leute eine zweite Chance verdient? Eine Reaktion in der "Welt" vom 16.08.2013
Thüringen will ungeklärte Todesfälle überprüfen, OTZ, 06.02.2015
Video: "Was haben sie mit ihm gemacht? - Tod in Stasi-Haft"; Sendung Kontraste vom 17. Mai 1993
Sonderheft des Bürgerkomitee "15. Januar" e.V. zum Fall Domaschk