Für Demokratie kämpfen! - Ein Online-Buchprojekt

Erste Montagsdemonstration in Leipzig
© Armin Wiech/Robert-Havemann-Gesellschaft/RHG_Fo_AW_0155

Im Herbst 2025 jährt sich die Friedliche Revolution und der Sturz der Mauer zum 36. Mal - ein Anlass, um mit Freude und Zuversicht, aber auch mit wachem Blick zurück und nach vorn zu schauen. 

Beide Ereignisse zählen zu den bedeutendsten Momenten deutscher Nachkriegsgeschichte. Die Rufe nach Demokratie, freien Wahlen, Selbstbestimmung und Freiheit hallen bis heute nach – in Bildern, Berichten und persönlichen Erinnerungen. Für viele war es einer der prägendsten Einschnitte im eigenen Leben.

Doch was ist aus diesen Hoffnungen geworden?
Wie steht es um unsere Demokratie heute – rund dreieinhalb Jahrzehnte später?
Was wurde erreicht, was bleibt fragil? Und: Warum ist Demokratie kein Zustand, sondern eine tägliche Aufgabe?

In diesem von Freya Klier herausgegebenen und initiierten Projekt blicken Zeitzeug:innen, Beteiligte der Friedlichen Revolution ebenso wie Menschen, die die Ereignisse hautnah miterlebt haben, auf ihre Erlebnisse zurück. Gleichzeitig reflektieren sie über den heutigen Zustand unserer demokratischen Gesellschaft: über Fortschritte, Herausforderungen und die Verantwortung jeder und jedes Einzelnen.


Die Texte


© Annett Dierlamm

Annett Dierlamm wurde 1959 in Dresden geboren. Ihre Eltern wohnten im gleichen Haus wie die Eltern von Freya Klier.  Nach ihrer Heirat 1981 zog sie nach Berlin. Sie arbeitete bis 1990 in Dresden und Berlin -Prenzlauer Berg als Sekretärin und ab 1991 in Berlin-Siemensstadt. Durch den nachbarschaftlichen Kontakt ihrer Eltern hat sich eine Freundschaft zu Freyas Familie entwickelt. Nach der Wende wurde der Kontakt zu Freya Klier intensiviert und besteht noch heute. Opens internal link in current windowHier geht's zum Text!


Stephan Krawczyk Dezember 1989
© Aram Radomski/Robert-Havemann-Gesellschaft/RHG_Fo_ARa_07_087-37

Stephan Krawczyk (* 31. Dezember 1955 in Weida/Thüringen) ist ein deutscher Liedermacher, Schriftsteller und ehemaliger DDR-Dissident, der sich früh anti‑autoritäre Themen aneignete. In der DDR begann er sein Wirken als Mitglied der Folk‑Gruppe „Liedehrlich“. Seit Mitte der 1980er Jahre trat er mit regimekritischen Texten hervor, trat 1985 aus der SED aus, erhielt im selben Jahr Berufsverbot und durfte nur noch in Kirchen auftreten. 1988 wurde er im Rahmen der Luxemburg‑Liebknecht‑Demonstration verhaftet und unter Androhung langer Haft zur Ausreise in die Bundesrepublik gezwungen. Seither lebt er in Berlin, veröffentlichte zahlreiche Alben und Romane wie „Das irdische Kind“, „Der Narr“ oder „Feurio“ und wurde u. a. mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Opens internal link in current windowHier geht's zum Text!


© Birgit Hillmer

Birgit Hillmer, geboren 1961 im Landkreis Sonneberg (Thüringen) im damaligen Sperrgebiet, legte 1981 das Abitur mit Berufsausbildung ab. Anschließend studierte sie von 1981 bis 1985 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und schloss als Diplomlehrerin für Geschichte und Staatsbürgerkunde ab. Danach unterrichtete sie bis 1998 an verschiedenen Schulen, darunter an einer Berufsschule. Von 1998 bis 2003 war sie am Thüringer Institut für Lehrerfort- und -weiterbildung in Bad Berka tätig. Es folgten Abordnungen an verschiedene Institutionen in Berlin, unter anderem an die Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße. Seit 2013 arbeitet sie selbstständig an Projekten für Schüler und Erwachsene. Opens internal link in current windowHier geht's zum Text!


© Peter Wensierski/Robert-Havemann-Gesellschaft/RHG_Fo_HAB_18186

Freya Klier, 1950 in Dresden geboren, ist eine ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin, Autorin und Dokumentarfilmerin. Nach einer Haftstrafe wegen Fluchtversuchs studierte sie Schauspiel und Regie. Ab 1980 engagierte sie sich in der Friedensbewegung und erhielt 1984 einen Regiepreis, wurde jedoch bald mit Berufsverbot belegt. 1988 wurde sie zwangsausgebürgert. Seitdem lebt sie als freie Autorin in Berlin und setzt sich in Büchern, Filmen und Bildungsprojekten kritisch mit der DDR-Vergangenheit auseinander. Klier ist Mitbegründerin des Bürgerbüros Berlin und wurde vielfach ausgezeichnet. Ihr Wirken steht für Zivilcourage, Menschenrechte und die Aufarbeitung der SED-Diktatur. Opens internal link in current windowHier geht's zum Text!


© Hella Callam

Hella Callam geb. Eismann wurde 1950 in Zeitz geboren. Nach dem Abitur und einer Ausbildung zur Industriekauffrau in Dresden heiratete sie 1968 und bekam 1969 und 1970 ihre beiden Kinder. Von 1968 bis 1972 studierte sie an der Verkehrshochschule Dresden und schloss als Diplom-Ingenieurökonomin für Luftverkehr ab. Anschließend arbeitete sie bis 1978 bei den VEB Verkehrsbetrieben Dresden. Nach einem Ausreiseantrag zog sie 1982 in die Bundesrepublik und studierte an der Universität Münster Geisteswissenschaften, Abschluss Magister Artium. Es folgten Tätigkeiten bei der Konrad-Adenauer-Stiftung, im Künstlerdorf Schöppingen und von 1993 bis 2013 als Redakteurin in einem Baufachverlag. Opens internal link in current windowHier geht's zum Text!


Die Herausgeberin


© Peter Wensierski/Robert-Havemann-Gesellschaft/RHG_Fo_HAB_18186

Freya Klier, geboren 1950 in Dresden, ist eine ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin, Autorin und Dokumentarfilmerin. Bereits als Kind erlebte sie politische Repression: 1953 kam sie nach der Verhaftung ihres Vaters in ein Kinderheim. Nach dem Abitur 1968 und einer Ausbildung zur Maschinenbauzeichnerin versuchte sie, aus der DDR zu fliehen. Angeklagt wegen Republikflucht wurde sie zu 16 Monaten Haft verurteilt.

Nach ihrer vorzeitigen Entlassung arbeitete sie in verschiedenen Berufen, bevor sie 1970 ein Schauspielstudium in Leipzig begann. Es folgten Engagements als Schauspielerin und ab 1978 ein Regiestudium in Berlin. Ab 1980 engagierte sie sich aktiv in der unabhängigen Friedensbewegung, u.a. im Friedenskreis Pankow.

Als Regisseurin erhielt sie 1984 einen Regiepreis, wurde aber im darauffolgenden Jahr mit einem Berufsverbot belegt. Zusammen mit Stephan Krawczyk trat sie nun in den evangelischen Kirchen der DDR auf und begann erste literarische Arbeiten. Wegen ihrer politischen Aktivitäten wurde sie zunehmend überwacht. Nach ihrer Verhaftung im Januar 1988 bei der Luxemburg/Liebknecht-Demonstration wurde sie zwangsausgebürgert und ihre Manuskripte beschlagnahmt.

Seitdem lebt Freya Klier in West-Berlin als freie Autorin und Dokumentarfilmerin. Ihre zahlreichen Bücher und Filme setzen sich kritisch mit der DDR-Vergangenheit und gesellschaftlichen Fragen auseinander. 1995 war sie Mitbegründerin des Bürgerbüros Berlin, das sich für die Aufarbeitung der SED-Diktatur einsetzt. Es folgten Lesereisen, Bildungsprojekte und Initiativen wie „Schul-Speisung“ oder das Symposium „Blinde Flecken der Geschichte“. Zwischen 2003 und 2005 engagierte sie sich verstärkt in der schulischen Bildungsarbeit.

Freya Klier ist Trägerin des Verdienstordens des Landes Berlin und Mitglied im P.E.N.-Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland. Ihr Leben steht für Zivilcourage, Aufklärung und das unbeirrte Eintreten für Menschenrechte und Demokratie.