Praktikumsbericht Janine Isabell Agic

Im Zeitraum vom 15.01.2018 bis zum 30.03.2018 absolvierte ich ein achtwöchiges Praktikum in der Abteilung Fotoarchiv der Robert-Havemann-Gesellschaft als Teil meiner Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste. Das Archiv der DDR-Opposition sammelt, bewahrt und erschließt Materialien zu Opposition und Widerstand gegen die kommunistische Diktatur in der DDR.

Zu Beginn meines Praktikums wurden mir die Räumlichkeiten und unterschiedlichen Abteilungen des Archivs vorgestellt. Ich lernte sowohl die stets freundlichen und hilfsbereiten Kollegen, als auch das umfangreiche Archivgut kennen.

Anschließend wurde ich in die Nutzung der Datenbank AUGIAS eingeführt und meine vielen verschiedenen Aufgaben begannen. Anfangen durfte ich mit dem formalen und inhaltlichen Erfassen der Fotos des Bestandes „Frauen für den Frieden“; ich verzeichnete die Fotos in der Datenbank und beschrieb sie inhaltlich. Besonders hervorzuheben ist in diesem Kontext auch, dass ich auch Materialien bekam, um mich mit der Thematik zu beschäftigen. Zu jeder Zeit konnte ich Fragen stellen – sowohl technischer Natur, als auch zu der Bewegung selbst. Eine außergewöhnliche Erfahrung war auch das Zeitzeugengespräch mit Irena Kukutz, die selbst den „Frauen für den Frieden“ angehörte. Auf diese Weise konnte ich weitere Daten und Angaben in die Datenbank aufnehmen und noch viel mehr über die Motivation und die Arbeit der Frauen für den Frieden erfahren.

Eine weitere große Aufgabe bestand darin, bestandserhaltende Maßnahmen an verschiedenartigem Material durchzuführen. Dazu gehörte das Digitalisieren von Positiven und Dias, das Umbetten von Negativfilmen, Kontaktabzügen und Fotos in archivgerechte Hüllen und das Anlegen einer Excel-Tabelle mit Bestandsinformationen als zukünftiges Findhilfsmittel.

Auch bekam ich die Gelegenheit verschiedene persönliche Archivbestände von Privatpersonen zu bearbeiten und digitalisieren.

Gleichermaßen durfte ich an der Erscheinung und dem Inhalt der Internetseite des Archivs mitarbeiten, indem ich Listen zur inhaltlichen Erschließung diverser Bestände und Biografien erstellte und einen Einblick in das Arbeiten im Content-Management-System Typo3 erhielt.

All diese umfangreichen und spannenden Arbeiten haben mir viel Vergnügen bereitet. Ich habe es genossen immerzu neue Aufgaben zu bekommen und selbstständig arbeiten zu können. Die Kollegen haben mir stets das Gefühl gegeben, ein wertvoller Mitarbeiter zu sein. Zu keinem Zeitpunkt habe ich mich wie ein „minderer“ Praktikant gefühlt, denn ich wurde stets in allem integriert und habe auch nie Tätigkeiten ausgeführt, die leider an so vielen Stellen „typisch“ für einen Praktikanten sind (Stichwort Kaffee kochen, kopieren etc.).

Alles in Allem kann ich wirklich und aus tiefster Überzeugung sagen, dass es sehr schönes Praktikum war, das ich nur jedem empfehlen kann.

Vielen Dank an das Team der Robert-Havemann-Gesellschaft!