Praktikumsbericht Johannes Kapst

Ich habe vom 28. Januar bis zum 08. März 2019 ein Praktikum zur Studienorientierung im Archiv der DDR-Opposition absolviert. Ich habe während meines Praktikums im Schriftgutarchiv und im Fotoarchiv gearbeitet und habe immer mal wieder systemadministrative Aufgaben übernommen. Während meines Praktikums habe ich viele Aspekte der Archivarbeit kennengelernt, auch solche die ich mir im Vorhinein noch gar nicht vorstellen konnte. Dabei habe ich mich mit einigen ganz unterschiedlichen Beständen und Aufgaben beschäftigt.

Zu Anfang habe ich neue Rechner eingerichtet und Datenbanken synchronisiert. Parallel dazu habe ich angefangen, mich mit Archivgut zu beschäftigen indem ich Bildunterschriften zu Digitalisaten für die Onlinedatenbank verfasst habe. Daraufhin habe ich begonnen, Digitalisate in die Onlinedatenbank einzupflegen. In der zweiten Woche habe ich die Aufgabe bekommen, eine Nutzeranfrage zu bearbeiten, bei der ich mich ausführlich mit einem bestimmten Bestand beschäftigt habe. Außerdem habe ich eine Inventur aller Kisten im Lager gemacht und mit dem Übernahmeprotokoll eines neuen Bestandes begonnen. Das Protokoll hat mich die ganze dritte Woche beschäftigt. Nebenbei habe ich ich immer mal wieder Datenbanken aktualisiert und überspielt.

Die gesamte vierte Woche habe ich Bilder und Bildunterschriften hochgeladen, was sich als sehr eintönig herausgestellt hat. Diese Arbeit habe ich bis zum Ende des Praktikums fortgesetzt, jedoch nicht mehr den ganzen Tag sondern meist nur für kürzere Zeitabschnitte. In der fünften Woche bin ich vom Schriftgut in das Fotoarchiv gewechselt, wo ich sechs Jahrgänge von Rolf Walters Negativen und Kontaktabzügen vorsortiert habe. Außerdem habe ich hier gelernt, wie man Negative digitalisiert und in der

Datenbank verzeichnet. Ein besonderes Ereignis war der Ausflug in das Archiv der Technischen Universität Berlin, wo man uns neben einem Brief Albert Einsteins die ersten Ansätze zum Thema digitale Langzeitarchivierung zeigte. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich mir mehr Abwechslung gewünscht hätte. Allerdings habe ich gemerkt, wie wichtig die Aufgaben waren, die ich übernommen habe, auch wenn sie manchmal eintönig und repetitiv waren. Vor allem das Hochladen hat den Anderen viel Arbeit abgenommen, was von ihnen sehr wertgeschätzt wurde. Das Interessanteste und Tollste für mich war, wenn die Archivmitarbeiter mir den einen oder anderen Schwank aus ihrer Zeit in der Opposition oder aus der Gründungsphase des Archivs erzählten. Außerdem konnte ich jederzeit jeden ansprechen wenn ich Fragen hatte. Ich konnte zu Allen ein gutes Verhältnis herstellen, was wahrlich nicht überall so einfach möglich ist.