Praktikumsbericht Anja Gerstmann

Studentin der Geschichts- und Politikwissenschaften, Humboldt-Universität Berlin

Für jeden, der sich für die Geschichte der DDR, für deren Aufarbeitung und deren Zeitzeugen interessiert, ist ein Praktikum in der Robert-Havemann-Gesellschaft zu empfehlen. Im Zuge meines Geschichtsstudiums und dem Interesse für die Geschichte der DDR habe ich vom September bis Dezember 2005 ein Praktikum in der Robert-Havemann-Gesellschaft absolvieren können. Ich begann mit wenig Vorwissen und hatte nach vier Monaten das Gefühl, weit mehr als in meinem Studium gelernt und mir einen sehr viel umfassenderen Blick auf die DDR verschafft zu haben. Die Robert-Havemann-Gesellschaft hat zur Geschichte der DDR-Opposition in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung die Internetseite "Jugendopposition.de" erstellt, die zum Ende des Jahres 2005 erweitert werden sollte. Unter anderem wurde ein ausführlicheres Personen- und Sachlexikon verfasst. Meine Aufgabe bestand in der Recherche der Lebensdaten und dem Schreiben von Kurzbiographien aller auf der Website aufgeführten Personen. Ich hatte zudem die Möglichkeit, an einer Veranstaltung zum Thema "Neue Wege außerschulischer Praxis – Lernort Gedenkstätte" in der Gedenkstätte und dem Museum Sachsenhausen teilnehmen zu können. Hier wurde diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht, inwieweit Gedenkstätten Partner außerschulischer Bildungsarbeit sein können. Für die Zeitschrift "Contraste" verfasste ich einen Artikel über die Internetseite "Jugendopposition.de" Hier war Tom Sello mein Ansprechpartner, der mir mit seinen Erfahrungen und Tipps hilfreich zur Seite stand. Ich habe hauptsächlich mit Tina Krone, die für die Bearbeitung der Lexika verantwortlich ist, zusammengearbeitet. Sie, wie auch alle anderen Mitarbeiter, sind für Fragen und Diskussionen jederzeit offen gewesen. So konnte ich für eine Seminararbeit an der Universität ein Interview mit Tina Krone führen, das sehr anregend und aufschlussreich war. Im Grunde macht dies auch die große Faszination des Praktikums in der Robert-Havemann-Gesellschaft aus – das direkte Gespräch mit interessanten und sehr einzigartigen Zeitzeugen. Ich habe mich während meines Praktikums sehr wohl gefühlt und hatte in meiner Arbeit und allen Diskussionen das Gefühl, ernst genommen zu werden (was aus meinen Erfahrungen heraus, nicht immer selbstverständlich ist).