Praktikumsbericht Mareen Walus


Gleich zu Beginn:
Ein Praktikum in der Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. geht weit über die gängigen Negativklischees wie Kaffee kochen, kopieren und den Mülleimer entleeren hinaus!

Mein Name ist Mareen Walus und ich studiere im Hauptfach Neuere/Neueste Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von September bis Dezember 2003 bot sich für mich die Gelegenheit, ein Praktikum im Bereich Öffentlichkeitsarbeit der Havemann-Gesellschaft durchzuführen. Ich entschied mich dafür, weil sich hier für mich die Chance ergab, Erfahrungen in der politischen Bildungsarbeit zu sammeln und mich dabei aktiv mit der Geschichte der DDR auseinander zusetzten. Eine Entscheidung, die ich während des gesamten Praktikums nicht bereut habe, weil mir umfassende Einblicke in die Arbeitsprozesse des Archivs gegeben wurden und ich fachlich sehr gut betreut wurde.

Meine Aufgaben erstreckten sich von dem Verfassen von Pressetexten und Anschreiben über die Erstellung von Preiskalkulationen für Anzeigen bis hin zur Mitarbeit an deren inhaltlicher Gestaltung. Des Weiteren übernahm ich Recherchearbeiten für die Gestaltung eines Buchumschlages aus der Schriftenreihe der Robert-Havemann-Gesellschaft und war an dem inhaltlichen Ausbau der Homepage beteiligt.

Außerdem hatte ich die Möglichkeit an Weiterbildungsveranstaltungen der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur teilzunehmen. Diese beschäftigten sich mit den Themen "Selbstdarstellung durch Printprodukte in der Öffentlichkeit" und "Grundlagen der Internetrecherche". Ferner nahm ich an einer Konferenz der Landeszentrale für politische Bildung des Landes Sachsen-Anhalt in Halle teil. Im Rahmen dieser Veranstaltung diskutierten überwiegend Geschichtslehrer über die Vermittlung von DDR-Geschichte im Unterricht und wurden dabei angeregt auch ihre eigene Geschichte zu reflektieren.

Ein weiterer Punkt, der dieses Praktikum für mich so wertvoll machte, ist der Umstand, dass die Mitarbeiter der Robert-Havemann-Gesellschaft zu DDR-Zeiten selbst aktiv in der Opposition waren. Durch Gespräche mit ihnen und den Besuchern des Archivs hatte ich die Chance, Zeitgeschichte sehr nah nachzuvollziehen.

Mein Praktikum in der Robert-Havemann-Gesellschaft bestätigte mich in meinem Entschluss, meine Magisterarbeit zu einem Aspekt der DDR-Geschichte zu schreiben und bewirkte, dass ich mich wieder intensiver mit meiner persönlichen Definition von Geschichte auseinander setzte.

Wer Zeitgeschichte erleben will und dabei abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Aufgaben in einer freundschaftlichen Arbeitsatmosphäre wahrnehmen möchte, für den ist ein Praktikum in der Havemann-Gesellschaft und seinem Archiv genau das Richtige.

Mareen Walus