08.10.2025

Widerstand erinnern - Demokratie verteidigen

Wenige Tage nach dem Tag der Deutschen Einheit blicken wir zurück auf den Herbst 1989 und auf die Ereignisse, die den Weg zum Mauerfall und zur Wiedervereinigung bereiteten. Am 7. und 8. Oktober schlug das DDR-Regime noch gewaltsam gegen Menschen los, die im ganzen Land friedlich für demokratische Reformen protestierten. Doch schon am 9. Oktober trotzten in Leipzig 70.000 Demonstrierende der Staatsmacht und gingen mutig für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte auf die Straße. Das Regime griff nicht ein – ein Wendepunkt, der der Friedlichen Revolution unwiderruflich Kraft verlieh und wenige Wochen später zum Fall der Mauer und schließlich zur Deutschen Einheit führte.

Wir diskutieren, welche Bedeutung die Friedliche Revolution und der Einsatz der Menschen in Ostdeutschland für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte in der deutschen Erinnerungskultur haben, warum wir Orte wie das Forum Opposition und Widerstand brauchen, die nicht nur erinnern, sondern auch Lernorte für unsere heutige Gesellschaft sind – und welche Rolle die Friedliche Revolution für die Generation der Nachwendekinder spielt, die selbst keine Diktaturerfahrung mehr hat.

Programm

· Begrüßung

Rebecca Hernandez Garcia, Geschäftsführerin Robert-Havemann-Gesellschaft e. V.

· Der Blick zurück

Die Zeitzeugen Dr. Bernd Florath und Stefan Müller verlesen originale Gedächtnisprotokolle und berichten von den gewaltsamen Übergriffen am 7. und 8. Oktober 1989.

Aram Radomski berichtet, wie er am 9. Oktober 1989 von einem Kirchturm die Demonstration in Leipzig filmte und seine Bilder der friedlichen Demonstration um die Welt gingen.

· Der Blick nach vorn

Uwe Schwabe – Bürgerrechtler und DDR-Oppositioneller

Evelyn Zupke – Bundesbeauftragte für die Opfer der SED-Diktatur

Luisa Bäde – Mitglied des Netzwerks Nachwendekinder

Möglichkeit zum Austausch und für Gespräche bei einem kleinen Empfang

Der Abend wird moderiert von Charlott Hallier, Politikjournalistin im RTL Hauptstadtstudio.

Termin: Mittwoch, 8. Oktober 2025, 18.30 Uhr 
Ort: „Haus 22“, Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie, Ruschestraße 103, 10365 Berlin 
Verkehrsanbindung: U5, Magdalenenstraße

Veranstalter: Robert-Havemann-Gesellschaft e. V.

Die Robert-Havemann-Gesellschaft wird gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und den Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Demokratie braucht Räume

Veranstaltungsreihe zum Forum Opposition und Widerstand

In der Veranstaltungsreihe „Demokratie braucht Räume“ suchen wir nach dem Platz von Protest, Widerstand und demokratischem Engagement gegen die kommunistische Diktatur in der DDR in der heutigen Erinnerungskultur. Das Forum Opposition und Widerstand soll künftig Raum dafür geben.

Flyer zur Veranstaltungsreihe (pdf)

Donnerstag, 13. November 2025, 18.30 Uhr
Aufbruch für die Menschenrechte – Internationale Stimmen des Protests

Was verbindet Oppositionelle aus der DDR, heutige Dissidenten und Menschen, die sich für Demokratie und Menschenrechte einsetzen? In drei Panels begegnen sich Akteure verschiedener Generationen, die unter ganz unterschiedlichen Bedingungen für Freiheit eingetreten sind. Diskutiert werden persönliche Erfahrungen, Repression damals und heute sowie Themen wie Meinungsfreiheit, Umweltaktivismus und politische Teilhabe.