Quelle: Steffen Jobst

03.06.2021

Campus-Forum: Grufties, Metal, Depeche Mode: Fan- und Jugendkulturen in der DDR

Podiumsgespräch

Bands wie Depeche Mode oder The Cure begeisterten in den 1980er Jahren auch die Jugendlichen in der DDR. Ihre Fans wollten sich auch in ihrer Freizeit der Musik und der Mode ihrer Stars widmen. Auf Fantreffen sammelten sich die Jugendlichen in den Innenstädten der ostdeutschen Provinz und feierten ihre Idole. Von den staatlichen Kulturhütern wurden die Bands aus dem Westen als „dekadent“ gebrandmarkt. Sie seien Einfallstore für westliche Propaganda und die Jugendlichen leichte Ziele.

Auf welche Konflikte stießen die Jugendlichen, die im Spannungsfeld zwischen sozialistischer Erziehungspolitik und westlichem Starkult versuchten ihre eigene Nische zu finden? Und warum organisierten staatliche Behörden 1988 ein offizielles Konzert der Band Depeche Mode in der Berliner Werner Seelenbinder-Halle?

Diese und weitere Fragen diskutieren im Gespräch mit Moderatorin Julia Menger (radioeins):

Dr. Sascha Lange, "Behind the wall – Depeche Mode-Fankultur in der DDR"
Nikolai Okunew, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) "Red Metal. Heavy Metal als DDR-Subkultur zwischen Konflikt und Integration"
Dr. Christian Werkmeister, Stiftung Ettersberg, "Jugendkultur im »punkigsten Land der Welt«: Inoffizielle Musikszenen und staatliche Kulturpolitik in der späten Sowjetunion, 1975–1991"
Dr. Florian Lipp, "Punk und New Wave im letzten Jahrzehnt der DDR. Akteure – Konfliktfelder – musikalische Praxis"

Während des Streams ist der Chat für Fragen an die Podiumsgäste geöffnet.

Live-Stream um 18.30 Uhr: www.bstu.de/forum

Rahmenprogramm

17:30 Uhr: Themenführung: Freie deutsche Jugend? Jugendkulturen im Blick der Stasi

 

Partner
Eine Kooperation des Stasi-Unterlagen-Archivs, der Robert-Havemann-Gesellschaft e. V.

Die Robert-Havemann-Gesellschaft wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und den Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.