Verdienstorden des Landes Berlin für Frank Ebert

Berlin, 2.10.2015 
Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, hat Frank Ebert, Mitbegründer und langjähriger Mitarbeiter des Archivs der DDR-Opposition, den Verdienstorden des Landes Berlin verliehen. Die Verleihung fand am 1. Oktober im Berliner Rathaus statt. Mit dem Verdienstorden würdigt das Land Berlin Frank Eberts herausragende Verdienste bei dem Projekt „Lichtgrenze“ anlässlich des 25. Jahrestags des Mauerfalls am 9. November 2014.

„Viele Menschen in der Stadt waren an diesem Projekt beteiligt“, so der Regierende Bürgermeister in seiner Ansprache. Doch dem Organisator Frank Ebert und den beiden Erfindern der Lichtinstallation, Christopher und Marc Bauder, sei es zu verdanken,
„dass das Projekt gemeinsam mit der Kulturprojekte GmbH schließlich auch realisiert werden konnte“. Dafür habe Frank Ebert viel Überzeugungsarbeit geleistet.

„Er hat das Gesamtkonzept zum Jubiläumsprojekt 25 Jahre Mauerfall mitentwickelt und sich bereits im Vorfeld unermüdlich für die Realisierung der Lichtgrenze-Installation starkgemacht“, sagte Müller. Zudem habe er zusammen mit Tom Sello für die Robert-Havemann-Gesellschaft die begleitende Open-Air-Ausstellung konzipiert: „Hundert Tafeln erzählten entlang der Lichtgrenze eindringliche Geschichten aus der geteilten Stadt. Das hat viele Besucherinnen und Besucher sehr berührt. Und die Schau insgesamt hat viel dazu beigetragen, dem Gesamtprojekt erst die inhaltliche Tiefe zu verleihen“, sagte Müller.

Frank Ebert, geboren 1970 in Halle (Saale), engagierte sich ab 1988 in der illegalen Druckerei der Berliner Umwelt-Bibliothek und beteiligte sich an oppositionellen Aktionen in der DDR, etwa an den Protesten zur Aufdeckung des Wahlbetrugs bei den Kommunalwahlen im Mai 1989. Er war Mitinitiator der Mahnwache an der Gethsemanekirche im Oktober 1989 und gehörte zu den Besetzern des Stasi-Akten-Archivs im September 1990.

Seit dem Mauerfall setzt sich Frank Ebert dafür ein, dass Dokumente, Fotos und Selbstzeugnisse DDR-Opposition gesammelt, aufbewahrt und zugänglich gemacht werden. Er ist Mitbegründer des Archivs der DDR-Opposition unter dem Dach der Robert-Havemann-Gesellschaft und hat als Projektleiter öffentlichkeitswirksame Projekte wie die Berliner „Revolutionsstelen“ verantwortet. Olaf Weißbach, Geschäftsführer der Robert-Havemann-Gesellschaft, sagte: „Wir gratulieren Frank Ebert herzlich zu dieser hohen Auszeichnung. Er hat unser Archiv von Beginn an mit aufgebaut und geprägt. Seine Arbeit hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wichtige Stimmen und Zeugnisse der DDR-Opposition heute der Öffentlichkeit zugänglich sind. Deshalb verstehen wir die Würdigung nicht zuletzt als Wertschätzung der Arbeit unseres Archivs. Gleichzeitig verbinden wir damit die große Hoffnung, dass es in absehbarer Zeit endlich gelingen wird, eine sichere und langfristige finanzielle Perspektive für das Archiv der DDR-Opposition zu schaffen.“ 
Weitere Informationen zur Biografie von Frank Ebert:
revolution89.de
Über das Archiv der DDR-Opposition
Das Archiv der DDR-Opposition sammelt, bewahrt und erschließt Materialien zu Opposition und Widerstand gegen die kommunistische Diktatur in der SBZ/DDR. Hervorgegangen 1992 aus dem Zusammenschluss dreier Archive der DDR-Bürgerbewegung, ist es eines der bedeutendsten Archive zur DDR-Oppositionsgeschichte. Trägerin ist die Robert-Havemann-Gesellschaft. Der Verein gibt Publikationen zur Oppositionsgeschichte heraus und betreibt Bildungsarbeit mit Ausstellungen, Veranstaltungsreihen und Seminaren.

Pressekontakt:
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