Neu im Archiv der DDR Opposition: Manuskripte und Reportagen des Journalisten Gerhard Rein

Die Robert-Havemann-Gesellschaft übernimmt umfangreiches Material des Korrespondenten  Gerhard Rein zu seiner journalistischen Tätigkeit in Ost-Berlin und im südlichen Afrika in das Archiv der DDR-Opposition. Zu den Unterlagen zählen zahlreiche Manuskripte, Notizen und Korrespondenzen zu kirchen-, kultur-, und tagespolitischen Themen der DDR sowie Materialien zu kirchlichen Oppositionsgruppen. 

©Robert-Havemann-Gesellschaft/Rolf Walter/RHG_Fo_RoWa_20_53-05

Kurzbiographie Gerhard Rein

Der Journalist Gerhard Rein ist am 25. Oktober 1936 in Chelmno (ehem. Kulm) geboren.

1944 flüchtete Familie Rein vor der sich nähernden Kriegsfront. Nach kurzem Aufenthalt in Berlin, gelangte die Familie schließlich nach Achim (Kreis Verden) in Niedersachsen, wo sie sich niederließ.

In seiner Jugend engagierte sich Rein in der örtlichen Kirchengemeinde und leitete später den Jugendkonvent der hannoverschen Landeskirche.

1961 war er einer von drei Jugenddelegierten der Evangelischen Kirche Deutschlands für die Weltkirchenkonferenz in Neu Delhi. Hier kam er auch mit der ökumenischen Bewegung zum ersten Mal in Kontakt, die ihn zeitlebens prägen sollte.

Nach einer abgeschlossenen kaufmännischen Lehre und Praktika in diversen Medienhäusern (Achimer Kreisblatt, der Ostbremer Rundschau und dem Norddeutschen Rundfunk in Hannover) erhielt er eine Anstellung in der Redaktion Kultur und Kirche des Süddeutschen Rundfunks (SDR).

In seiner Funktion als Hörfunk-Korrespondent des SDR  war Rein zwischen 1982 und 1990 in  Berlin beschäftigt, wo er vielfältige Kontakte zu Mitgliedern der Friedens,- Umweltbewegung knüpfen konnte. In dieser Zeit lernte Rein auch seine spätere Ehefrau Gudrun  kennen.

 

Von 1992 bis 1997 war Gerhard Rein ARD-Hörfunkkorrespondent für das südliche Afrika. Anschließend arbeitete er bis 2001 als Hörfunk-Korrespondent für den SDR (ab 1998 SWR) in Berlin.

2006 erfuhr Rein, dass sein jüdischer Vater im März 1945 im Konzentration Lager Ebensee ermordet wurde.

Rein veröffentlichte mehrere Texte und Bücher über seine Erfahrungen während der Wendezeit in Berlin. Darunter: Die protestantische Revolution 1987-1990. Ein deutsches Lesebuch, Berlin 1990 und Auf der Grenze von West und Ost. Texte, Notizen und Gespräche eines Korrespondenten, Berlin 2017

Gerhard Rein ist Mitglied im Pankower Friedenskreis und lebt in Berlin.